Umbenennung: Nikolaus-Fey-Weg wird jetzt nach Wunsch der AnwohnerInnen in Emy-Roeder-Weg benannt

Die AnwohnerInnen des Nikolaus-Fey-Wegs wollen ihre Straße wegen der NS-Geschichte des Namensgebers umbenennen und haben einen eigenen Namensvorschlag eingebracht: künftig soll die Straße Emy-Roeder-Weg heißen. Emy Roeder war zwar keine Schriftstellerin wie die übrigen Namensgeber im Zeilweg-Gebiet, doch die Gemeinderäte befanden den Vorschlag einstimmig für gut. Damit ist die Umbenennung nun beschieden.

Die durch die Umbenennung entstehenden Kosten für Umschreibungen wird die Gemeinde den Anwohnern bis zu einer Summe von 200 Euro erstatten, darüber hinausgehende Kosten auf Antrag übernehmen. Hintergründe zur Umbenennung finden Sie im Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/gemeinde-gemeinderat/63-aufarbeitung-der-ns-geschichte-nikolaus-fey-weg-wird-umbenannt.

Zur jüngsten Gemeinderatssitzung, die mit quarantäne-bedingter Verschiebung am 21. April stattfand, hatten die Anwohner des Nikolaus-Fey-Wegs wie von der Gemeinde gewünscht einen eigenen Namensvorschlag eingebracht: Emy-Roeder-Weg. Emy Roeder war zwar keine Schriftstellerin wie die übrigen Namensgeber im Zeilweg-Gebiet, doch die Gemeinderäte befanden den Vorschlag einstimmig für gut. Damit ist die Umbenennung nun beschieden. Die durch die Umbenennung entstehenden Kosten für Umschreibungen wird die Gemeinde den Anwohnern bis zu einer Summe von 200 Euro erstatten, darüber hinausgehende Kosten auf Antrag übernehmen. Hintergründe zur Umbenennung finden Sie im Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/gemeinde-gemeinderat/63-aufarbeitung-der-ns-geschichte-nikolaus-fey-weg-wird-umbenannt. Emy Roeder, die 1890 in Würzburg geboren wurde, war eine bedeutende Künstlerin des Expressionismus (ab 1900). Bekannt wurde sie vor Allem durch ihr avantgardistisches bildhauerisches Werk, auch ihre Zeichnungen waren gefragt. In den 1920er Jahren begann sie eine erfolgreiche Karriere als Bildhauerin in Berlin. Die Zeit der NS-Diktatur war für Emy Roeder schwer;

Teile ihres Werks wurden als "Entartete Kunst" diffamiert, Ausstellungsverbote für einzelne Werke folgten. 1933 ging Roeder nach Rom, ab 1936 wurde Florenz durch ein Stipendium ihr Lebensmittelpunkt. Nach der Befreiuung des faschistischen Italiens wurde sie in einem Lager interniert, kam aber auf Initiative von Freunden wieder frei. 1950 kehrte Emy Roeder nach Deutschland zurück. Die Stadt Mainz bot ihr Unterkunft und Atelier an, bis zu ihrem Tod blieb Roeder in Mainz. An der ersten Documenta, die als wichtigste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst weltweit gilt, nahm Roeder als eine von wenigen Künstlerinnen 1955 in Kassel teil. Nach ihrem Tod 1971 wurde sie in Würzburg in der Familiengruft beigesetzt und vermachte ihren gesamten Nachlass der Stadt Würzburg. Im Museum im Kulturspeicher Würzburg sind die Werke in einer Dauerausstellung zu sehen (wenn nicht gerade Pandemie ist). Weitere Infos und biografische Details finden Sie auf der Homepage des Kulturspeichers Würzburg: https://www.kulturspeicher.de/ausstellungen/dauerausstellungen/staedtische-sammlung-mit-nachlass-emy-roeder1/518514.Nachlass-Emy-Roeder.html).