Trinkwasser hat für die Gemeinde Margetshöchheim eine besondere Bedeutung, denn sie ist eine der wenigen, die nicht ans Fernwasser angeschlossen sind und sich noch eine eigene Trinkwasserversorgung leisten. Bisher waren die Gebühren für Wasser und Abwasser vergleichsweise niedrig, doch ab 2021 werden die Kosten teils kräftig steigen. Der Gemeinde sind bei der Preisgestaltung die Hände gebunden.
Trinkwasser hat für die Gemeinde Margetshöchheim eine besondere Bedeutung, denn sie ist eine der wenigen, die nicht ans Fernwasser angeschlossen sind und sich noch eine eigene Trinkwasserversorgung leisten. Bisher waren die Gebühren für Wasser und Abwasser im Vergleich zu vielen anderen Orten relativ niedrig, doch zum 1. Januar 2021 werden die Gebühren teils kräftig steigen. Der Kubikmeter Trinkwasser wird dann statt bisher 1,50 Euro netto 2,02 Euro kosten. Abwasser wird ebenfalls teurer: Schmutzwasser verteuert sich von 1,84 Euro auf 2,40 Euro und Niederschlagswasser wird statt 28 Cent dann 32 Cent kosten. Warum das so ist, erläuterte Kämmerer Bruno Hartmann in der letzten Gemeinderatssitzung. Der Gemeinde sind bei der Preisgestaltung nämlich die Hände gebunden.
Denn es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Wasser und Abwasser im Gemeindehaushalt kostendeckend sein müssen. Somit muss die Gemeinde all ihre Ausgaben rund um die Wasserversorgung der Bevölkerung mit ihren Gebühren wieder reinholen. Der Wasserhaushalt ist ein eigenständiger Posten im Gesamthaushalt der Gemeinde, er wird alle vier Jahre neu berechnet. In den Haushalt für Wasser und Kanal fallen nicht nur die Kosten für die laufende Versorgung mit Trinkwasser, wie zum Beispiel Ausgaben für Messungen oder Ähnliches, sondern auch Baumaßnahmen. In die Berechnung fließen zum Beispiel die letzten Durchschnittswerte an Rohrbrüchen mit ein oder auch Abschreibungen von Investitionskosten. Weil die kürzlich erfolgte Sanierung des Hochbehälters mit fast 1 Million Euro zu Buche schlägt und auch die Erneuerung der Kanäle im Zuge des Ausbaus der Mainstraße hohe Kosten verursachte, erhöht sich die Ausgaben-Seite im prognostizierten Wasserhaushalt. Dass die Abschreibungen für solche Großprojekte über viele Jahre gestreckt werden, ändert daran wenig. Zudem ist es so, dass überschüssige Einnahmen aus den Wassergebühren in Jahren, die Ausgaben-ärmer sind als erwartet, in eine Sonderrücklage gesteckt werden, aus der sich die Gemeinde dann im Wasserhaushalt bedienen kann. In den vergangenen Jahren standen einige Sonderrücklagen zur Verfügung, diese sind nun erschöpft. Um die gestiegenen Kosten aufzufangen, bleibt der Gemeinde nur eins: Gebühren erhöhen.