Der neue Mainsteg ist zwar noch nicht ganz fertig, trotzdem kann man sich bald schon leckere Kaffeespezialitäten und Gebäck am Ufer schmecken lassen: am 15. März eröffnet die Espressobar "Dela Suerte" unter der Brücke. Betreiberin Anja Löser freut sich, dass ihr Traum nun nach drei Jahren Planungszeit wahr wird.
Im Altort von Margetshöchheim gibt es seit der Schließung des Maxl-Bäck vor etlichen Jahren kein Café mehr, doch bald wird eine kleine Gastronomie am Höchheimer Mainsteg das kulinarische Angebot bereichern: am 15. März eröffnet die Espressobar "Dela Suerte" unter der neuen Brücke. Das Café wird Montags bis Samstags täglich von 09:00-15:00 Uhr geöffnet haben; unter dem Motto "Glück beginnt da, wo der Mainblick auf Espresso trifft" dürfen sich die Gäste auf Kaffespezialitäten, Gebäck, Kuchen, Snacks und Geschenkartikel freuen. Der spanische Name "Dela Suerte" bedeutet "zum Glück" und soll das Urlaubsgefühl des sonnigen Südens am hiesigen Mainufer vermitteln, erklärt die Initiatorin und Betreiberin Anja Löser aus Erlabrunn.
Löser hat die kleine Espressobar in zwei zusammenhängenden Containern mit Blick auf das Mainufer errichtet. Die Container haben Fenster und sind in Holzoptik verkleidet. So entstand ein kleiner, gemütlicher Verkaufsraum mit 15 Sitzplätzen; im Außenbereich sind ebenfalls 15 Sitzplätze geplant. Der Außenbereich ist derzeit noch provisorisch geschottert, perspektivisch soll dort aber begrünt werden und ein gepflasterter Wirtschaftsweg vom Radweg bis zum Café bzw. bis zum Sportplatz angelegt werden. Wann der Weg und der Außenbereich hergerichtet werden, steht laut Daniel Biermann vom Technischen Bauamt derzeit noch nicht fest, weil die Arbeiten unter Anderem vom Bauablauf am neuen Mainsteg abhängen und die Reihenfolge der Baumaßnahmen im Steg-Umfeld noch koordiniert werden müsse.
Café-Betreiberin Anja Löser nimmt die Provisorien und die Baustelle gelassen; für sie biete die Eröffnung der Espressobar im März die Gelegenheit, dass sie und ihr Team in den Betrieb "hineinwachsen" können, sagt sie. Da in dem kleinen Café nur zwei Personen hinter die Theke passen, werde es "keine Massenabfertigung" geben, meint Löser. Sie hat im Februar mit der Verwaltung und dem Gemeinderat bereits eine kleine Einweihungsfeier in der Espressobar gefeiert, weil sie im vergangenen Monat genau drei Jahre an der Realisierung des Cafés gearbeitet hat. Auf die Idee, eine kleine Espressobar unter dem Höchheimer Mainsteg zu betreiben, kam die Erlabrunnerin, weil sie leidenschaftlich gerne Kuchen backt und das Ambiente am Main liebt - jetzt wagt Anja Löser einen beruflichen Neustart, um die Margetshöchheimer Gastronomie mit der Espressobar zu bereichern. Als Löser mit ihrer gastronomischen Idee damals an den Bauausschuss herantrat, herrschte dort zunächst große Skepsis. Viele fanden die Idee einer Espressobar in Margetshöchheim gut, hatten aber Zweifel an der Machbarkeit. Löser verfolgte ihr Vorhaben dennoch weiter und bekam sowohl die wasserrechtliche Genehmigung als auch die Baugenehmigung für ihr Café. Bei Hochwassergefahr sind die Container jederzeit entfernbar, was eine Grundvoraussetzung für den Betrieb war. "Wir hätten ja nie gedacht, dass Sie für dieses Vorhaben eine Genehmigung von der Wasserwirtschaft bekommen", staunte Bürgermeister Waldemar Brohm 2023 in einer Bauauschuss-Sitzung und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der künftigen Gastronomin. Viele im Gremium meinten, das Café am neuen Höchheimer Mainsteg werde eine Bereicherung für Margetshöchheim.
Für Wirbel hatten die Vorarbeiten für die Leitungen und Anschlüsse der Container gesorgt, weil die beauftragte Baufirma wegen großen Zeitdrucks nicht ordnungsgemäß gearbeitet hatte und Beschädigungen verursachte. Wegen der beengten Platzverhältnisse konnten die nötigen Leitungen für das Café nicht außerhalb eines liegenden Leitungsschachts verlegt werden. Der Leitungsverlauf war jedoch mit den Versorgungsunternehmen abgesprochen und ist nur provisorisch, da im Steg-Umfeld komplett neue Anschlüsse verlegt werden, wenn die Parkflächen umgestaltet werden. Mit den neuen Anschlüssen sollen die Sportgemeinschaft, die Segler und das Café dann autark angedient werden. Die Kosten für die Erschließungsarbeiten der Espressobar tragen die Gemeinde und die Café-Betreiberin. Der Standort sowie die Anschlüsse der Container waren mit den zuständigen Behörden wie dem Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) sowie dem Bauamt abgestimmt, erklärt Bürgermeister Waldemar Brohm. Der Pachtvertrag für die Espressobar "Dela Suerte" läuft seit Januar diesen Jahres.
Ab Freitag, den 15. März hat die Espressobar täglich Montags bis Samstags von 09:00-15:00 Uhr geöffnet; Sonn- und Feiertags bleibt das Café geschlossen.