Das Gebiet "Langellern" zwischen dem nördlichen Ende des neuen Friedhofs und dem Nelkenweg wurde vom Gemeinderat kürzlich in ein Mischgebiet umgewandelt, damit sich dort Gewerbe ansiedeln darf. Ein örtliches Ingenieurbüro will sich vergrößern und plant dort nun einen Neubau.
Bereits im vergangenen Herbst wurde der gemeindliche Bebauungsplan für die Fläche "Langellern" zwischen Nelkenweg und neuem Friedhof in ein Mischgebiet geändert, in der letzten Gemeinderatssitzung folgte noch die nötige Änderung im Flächennutzungsplan. Damit gilt die unbebaute Fläche statt bisher für "Parkanlagen" und "Spielplatz" nun als Mischgebiet für Wohnbebauung und Gewerbe. Darüber freut sich der örtliche Betrieb MF Engineering, der seit Jahren händeringend nach einem Bauplatz in Margetshöchheim sucht, um sein Ingenieurbüro zu vergrößern. Im bisherigen Betriebsgebäude gebe es nur 8 Büroräume, sodass seine 14 Mitarbeiter und mehrere Studenten nie gleichzeitig vor Ort sein könnten, erklärt Inhaber Frank Mantel. Ursprünglich wollte er sein neues Ingenieurbüro neben dem geplanten Streuobstzentrum am Zeilweg ansiedeln; beide Bauvorhaben wurden im Sommer 2021 durch ein Bürgerbegehren abgeschmettert.
Auf der Suche nach einer möglichen Alternativfläche, die im Besitz der Gemeinde ist und veräußert werden könnte, stieß die Gemeinde bei der Auswertung von Luftbildern mehr oder weniger zufällig auf die betreffende Fläche in den Langellern. "Die Fläche war vor Jahren für Wohnbebauung im Gespräch", sei ansonsten aber unter dem Radar geblieben, berichtet Bürgermeister Waldemar Brohm auf Nachfrage. Nach dem großen "Papieraufwand" durch die nötigen Änderungen im Bebauungs- und Flächennutzungsplan sei es erfreulich, dass sich in den Langellern nun das Ingenieurbüro ansiedeln könne, denn die Gemeinde wolle ihre Gewerbetreibenden unterstützen, sagt der Bürgermeister. Mit MF Engineering habe man zudem ein Unternehmen, das nicht nur Geld in die Gemeindekasse spüle, sondern auch die Freiwillige Feuerwehr und andere Vereine in Margetshöchheim tatkräftig unterstütze. Lärm oder anderweitige Störungen seien durch den Bürobetrieb nicht zu erwarten.
Das bayer. Baurecht wurde durch "Genehmigungsfreistellung" vereinfacht
Ingenieur Frank Mantel hat die rund 2.000 qm große Fläche bereits erworben und gerodet. Das neue Gebäude soll eine Grundfläche von circa 10x20 Metern haben und am Ende 17 Arbeitsplätze bereitstellen, berichtet er. Mantel arbeite derzeit noch die Planungen aus und möchte heuer loslegen. Um Bauverfahren zu beschleunigen und unnötige bürokratische Hürden abzubauen, wurde das Baurecht bayernweit vereinfacht und eine sogenannte "Genehmigungsfreistellung" eingeführt, die seit dem 1. Januar 2023 in ihrer neuen Fassung gilt. Durch diese Freistellung müssen Bauanträge automatisch nicht mehr genehmigt werden, wenn das Bauvorhaben allen Vorgaben im Bebauungsplan der Gemeinde entspricht. Auch Um- und Ausbauten können jetzt genehmigungsfrei sein. Weitere Informationen zur Genehmigungsfreistellung finden Sie auf der Homepage der Bayer. Staatskanzlei unter https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayBO-58