Wenn der alte Mainsteg nach der Fertigstellung der neuen Brücke abgerissen wird, muss auch der dort befindliche Telekom-Kasten umziehen. Für einen neuen Standort ist das Unternehmen verantwortlich, die Gemeinde darf aber mitreden. Aktuell gibt es Zwist um den von der Telekom favorisierten Platz.
Sich irgendwo harmonisch ins Ortsbild einzufügen, wird dem fast 1,5 Meter hohen und 2 Meter breiten Telekom-Kasten aus hellem Kunststoff im Altort wohl kaum gelingen. Zudem dürfte sich niemand ein solches Unikum vor die Fassade wünschen. Andererseits ist der Telekom-Kasten notwendig und braucht einen Standort, der bestimmten technischen Anforderungen genügt und leicht zugänglich ist. Die Deutsche Telekom möchte das große Gehäuse aus pragmatischen Gründen am Anwesen der Mainstraße 1 errichten, die Gemeinde will das wiederum unbedingt verhindern. "Wir werden so nicht zustimmen", meinte Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) in der letzten Bauausschuss-Sitzung. Nach Aussage der Deutschen Telekom sei die Zustimmung der Gemeinde aber auch gar nicht notwendig - per Gesetz sei letztlich das Unternehmen berechtigt, einen geeigneten Standort festzulegen. Im Bauausschuss stieß der "nicht so freundliche Ton" der Telekom ziemlich sauer auf.
Zumal die Beratungen mit dem Unternehmen bis vor Kurzem ganz gut liefen. Die Gemeinde sucht seit Monaten nach Alternativen, deshalb fanden bereits mehrere gemeinsame Gespräche und Besichtigungen mit der Telekom statt. Zuerst wurde eine Mauer am Anwesen Mainstraße 14 favorisiert - weil sie denkmalgeschützt ist, kommt sie allerdings nicht in Frage. Dann war überlegt worden, den Telekom-Kasten an der Schankhütte im Rathaushof unterzubringen. Bei einem Ortstermin sollte unter anderem der bauliche und finanzielle Mehraufwand dafür geklärt werden. Dort gab dann der Eigentümer des benachbarten Anwesens an, dass sich in der Nähe des Ausschanks ein Gewölbekeller befinde, was bei der Telekom für großes Aufsehen sorgte und letztlich dazu führte, dass die Telekom den Rathausinnenhof jetzt als Standort ablehnt. Brohm möchte nun "mit einem entscheidungsrelevanten Mitarbeiter" der Telekom einen erneuten Ortstermin erwirken, bei dem möglichst auch die exakte Lage des besagten Gewölbekellers bestimmt werden soll. Aktuell schaut die Gemeinde, ob es irgendwo Pläne zu dem alten Gewölbe gibt. Alternativ könnte der Kasten nach dem Ausbau der Mainlände eventuell auch in einer Art Pavillon untergebracht werden. Die Idee soll dem für die Mainlände zuständigen Planungsbüro arc.grün noch im Juni vorgestellt werden. Ebenso wird der Vorschlag von Gemeinderätin Ottilie Jungbauer (CSU) geprüft, ob sich vielleicht die Nische zwischen dem Brunnen und der Fassade der Mainstraße 1 eignen würde. Falls die Nische zu klein ist, könnte dort möglicherweise zumindest der deutlich kleinere Schaltkasten der Deutschen Glasfaser aufgestellt werden.