Zwölf Jahre ist es nun her, dass die Gemeinde Margetshöchheim im Jahr 2008 den Grundsatzbeschluss fasste, einen neuen Steg zu bauen. Denn der 1967 erbaute Ludwig-Volk-Steg gilt als nicht mehr verkehrssicher und wäre obendrein stark sanierungsbedürftig. Jetzt hat der Neubau endlich begonnen und wurde mit einem Pressetermin gefeiert.
Zwölf Jahre ist es nun her, dass die Gemeinde Margetshöchheim im Jahr 2008 den Grundsatzbeschluss fasste, einen neuen Steg zu bauen. Denn der 1967 erbaute Ludwig-Volk-Steg galt aufgrund neuer Vorschriften in der Schifffahrt als nicht mehr verkehrssicher und wäre obendrein stark sanierungsbedürftig. Nach vielen Jahren der Planung mit mittlerweile knapp 60 Terminen rund um den neuen Mainsteg war es jetzt am 13.10. endlich soweit - der Neubau hat begonnen und wurde in einem offiziellen Pressetermin auch sichtbar nach Außen getragen.
Neben den Bürgermeistern Waldemar Brohm aus Margetshöchheim und Jürgen Götz aus Veitshöchheim waren auch zahlreiche Gemeinderäte vor Ort, und vom zuständigen Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA) wohnten Amtsleiterin Mareike Bodsch sowie Hauke Wessel, Leiter des Sachbereichs Brücken beim WNA, dem freudigen Ereignis bei. "Wir bauen hier ein wichtiges Infrastruktur-Projekt und auch ein emotionales Bauwerk" sagte Bürgermeister Brohm bei der Eröffnung. Die Gemeinde Margetshöchheim ist Bauträger des neuen Stegs und damit federführend.
Nichtsdestotrotz wurde die Gemeinde Veitshöchheim natürlich von Anfang an beteiligt und eng in die Belange und Planungen eingebunden; alle Beschlüsse wurden in den beiden Gemeinden nahezu zeitgleich gefasst. Die Grundsatzbeschlüsse liefen 2008-2012. Dabei wäre der Bau des Stegs am neuen Standort 2011 beinahe an einem Veitshöchheimer Bürgerbegehren gescheitert. Daran erinnerte Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz mit den Worten: "Wir haben uns danach darauf besonnen, um was es geht: gemeinsam etwas zu schaffen." Ähnlich war der Tenor im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem WNA, das ab 2010 mit den Planungen für den Standort Sportplatz beauftragt wurde. Brohm sagte augenzwinkernd, man habe es dem WNA nicht immer leicht gemacht, es aber auch nicht immer leicht gehabt mit der Behörde. Im Jahr 2011 entschieden sich die Gemeinden für den Standort Sportplatz / Mainfrankensäle und die preisgünstigste Steg-Variante, eine Hängebrücke mit zwei Pylonen. Damit kommt die neue Brücke ohne massige Fundamente aus, es wird mit Pfahlgründungen im Muschelkalkboden gearbeitet. Wie Mareike Bodsch vom WNA erklärte, ist der neue Mainsteg auch für die Behörde "kein alltägliches Bauwerk." Die Hängebrücke sei ein Bauwerk, das die Behörde fordern werde; man wolle aber die Ärmel hochkrempeln und den Neubau zusammen mit der Baufirma in der geplanten Bauzeit von 17 Monaten schaffen. Die neue Brücke wird insgesamt 311 Meter lang und 3 Meter breit. Zuerst werden die Pylone verankert, daran dann Hängeseile befestigt, in die Fertigteile eingehoben werden. Dann kommen die Rampenkonstruktionen und "am Schluß noch ein bißchen Landschaftsbau", so Bodsch. Wenn die neue Brücke in den geplanten 17 Monaten fertig ist, wird während der turnusmäßigen Schleusensperrung Erlabrunn der Ludwig-Volk-Steg zurückgebaut. Die ausführenden Baufirmen sind die renommierte Firma Lupp (Konstruktion) und die international tätige Firma Pfeiffer (Seiltragwerk). Dass Margetshöchheim und Veitshöchheim ihre Bürger über all die Jahre intensiv in die Planungen mit eingebunden haben, sieht das WNA positiv. Das Amt wolle auch während der Bauphase Formate finden, um Information und Beteiligung zu gewährleisten, denn "man baut ja für den Bürger", so Bodsch.
Beim anvisierten Kostenrahmen gab sich die Amtsleiterin weniger optimistisch: schon jetzt liegen die Baukosten mit rund 8,4 Millionen Euro deutlich über dem ursprünglichen Betrag. Realistisch betrachtet seien Kostensteigerungen in Anbetracht der Größe des Bauwerks nicht unwahrscheinlich, so Bodsch. Von den 8,4 Millionen Euro werden 48% vom Bund übernommen. Auf die beiden Gemeinden entfallen die restlichen 52%, die aber großzügig gefördert werden, unter Anderem seien auch vom Freistaat Bayern Gelder erwartbar. Weil der neue Mainsteg von der Regierung von Unterfranken als überregional bedeutendes Bauwerk klassifiziert wurde, aufgrund von Tourismus und Radverkehr, wurde der Maßnahmenbeginn vorzeitig genehmigt und hohe Fördergelder in Aussicht gestellt. Insgesamt bleiben den Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim gemeinsam noch rund 1,3 Millionen Euro zu stemmen - hälftig für jede Gemeinde maximal 650 000 Euro. Der Winterdienst wird jährlich abwechselnd aufgeteilt.
"Spannend wird die Diskussion, welchen Namen die neue Brücke mal tragen soll", scherzte Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und wünschte Glückauf. Übereinstimmend wünschte Bürgermeister Waldemar Brohm, dass der Zeit- und Kostenrahmen stimmt, dass keine Unfälle auf der Baustelle passieren und das Bauwerk einst als Teil der beiden Gemeinden wahrgenommen wird. In Kürze soll die offizielle Grundsteinlegung mit Spatenstich erfolgen.
Informationen zur Planung des Mainstegs finden Sie auf der Homepage des WNA Aschaffenburg:
Alle ausführlichen Planungsunterlagen, Zeichnungen etc. finden Sie auf der Homepage der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes: