Wie fit ist das Margetshöchheimer Stromnetz für die Zukunft?

Die Klimakrise und die angestrebte CO2-Neutralität sind in aller Munde. Allerdings bedeutet die Energiewende nicht nur, auf klimafreundliche Energieerzeugung umzusatteln, sondern es werden auch Anpassungsmaßnahmen an der Infrastruktur nötig. Wie fit Margetshöchheim diesbezüglich ist, wollte die Margetshöchheimer Mitte (MM) zur letzten Gemeinderatssitzung wissen.

Die Fraktion hatte angefragt, ob das bestehende Stromnetz der Mainfranken Netze (MFN) für die geplante Energiewende ausreicht, da in Zukunft mit einem Mehrbedarf an Strom/Energie zu rechnen sei und fragte auch an, inwiefern entsprechende Anpassungen notwendig oder bereits geplant seien. Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) gab bekannt, dass laut Stellungnahme der MFN "nur marginale Optimierungsmaßnahmen" in Margetshöchheim erforderlich wären und kaum Tiefbauarbeiten. Die ersten Anpassungen seien in frühestens 5 Jahren fällig. Konkret geht es um zwei Maßnahmen im Bereich der Netzebene "Mittelspannung": Zum Ersten wird in der Friedenstraße sowie in der Schmiedsgasse je eine 20kV-Querverbindung überflüssig und außer Betrieb genommen; eventuell wären dafür laut MFN "kleinere Aufgrabungsmaßnahmen " nötig. Zum Zweiten müsste, falls es die örtliche Last bzw. Einspeisung erfordert, in der Schmiedsgasse sowie in der Lutzgasse eine 20kV-Querverbindung verstärkt werden. Dies beträfe einen 20kV-Kabelabschnitt mit einer Gesamtlänge von ca. 150 m. "Nach den aktuellen Prognosen wäre diese Maßnahme frühestens in den nächsten 10 – 15 Jahren erforderlich.", schreibt der Netzbetreiber.

Für die Netzebene "Niederspannung" lägen für Margetshöchheim aktuell noch keine endgültigen Ergebnisse vor, teilt die MFN mit. Aktuell befassen sich die Mainfranken Netze GmbH, die Stadtwerke Würzburg AG bzw. die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH in verschiedenen Projekten mit den künftigen Anforderungen der Strom-, Gas-, und Wärmeversorgung. "Dabei werden auf Basis des aktuellen Informationsspektrums der geplanten Energiewende erwartete bzw. wahrscheinliche Szenarien abgeleitet, die wiederum die Grundlage für künftige Zielnetzentwicklungen bilden", heißt es da. Der großen Dynamik, die aus dem enormen Wandel an wesentlichen Energieerzeugungs- und Verbrauchsstrukturen entstünde, müssten auch die Zielenetzentwicklungen der MFN folgen. Dementsprechend seien die Zielnetzplanungen in bestimmten Zeitabschnitten kontinuierlichen Veränderungen unterworfen, so der Netzbetreiber. Sollten die Szenarien aufgrund künftiger Entwicklungen angepasst werden müssen, habe dies ggf. auch Auswirkungen auf die Zielnetzergebnisse.

Der Fraktionsvorsitzende der MM, Gerhard von Hinten, betonte, man müsse am Ball bleiben, da man nicht wisse, wie die Entwicklung sein wird. Auch Brohm betonte, "es liegt an uns, da am Ball zu bleiben". Etwa, indem bei Ausschreibungen der Netzpflege an die MFN die Entwicklung "perspektivisch abgefragt" werde.