Dass eine Müll-Sammelaktion wie "putzmunter" auch in Margetshöchheim nötig wäre, zeigte sich jüngst in der Sandflur: als Gemeinderätin Stephanie Röll (MM) kürzlich in den Streuobstwiesen spazierenging, fielen ihr zahlreiche Zigarettenkippen und Müllteile auf. Problematisch dabei: in der Sandflur wird ein Teil des Margetshöchheimer Trinkwassers gewonnen.Der Unrat gefährdet es.
Das Gebiet zwischen Staatsstraße und Radweg gehört zur Wasserschutzzone II. "Alles, was sich da zersetzt, geht früher oder später in unser Grundwasser", erklärt der Trinkwasserbeauftragte der Gemeinde, Peter Etthöfer. Er wurde im vergangenen Jahr wegen seiner langjährigen Expertise in Sachen Trinkwasser vom Gemeinderat ernannt.
Vor Allem Zigarettenfilter seien wohl besonders problematisch, sagt Etthöfer. In den Filtern reichern sich verschiedene Giftstoffe an, die dann durch Auswaschung oder Zersetzung in den Boden übergehen können. Auch für Wasserorganismen sind Zigaretten toxisch, weshalb man Kippenstummel keinesfalls in Gewässer werfen sollte. Im Sandflurgebiet verläuft das Grundwasser stellenweise in nur einem Meter Tiefe.
Dabei wäre diese potentielle Gefährdung des Trinkwassers ganz einfach zu verhindern: etwa indem jeder seine Abfälle grundsätzlich im nächsten Müllbehälter oder Zuhause entsorgt und jeder Raucher seine Zigarettenkippen in einem Taschenaschenbecher aufbewahrt. Auch Hundebesitzer sollten die in Plastiktüten eingewickelten Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner keinesfalls in die Landschaft werfen, Plastik gibt bei der Zersetzung ebenfalls Giftstoffe ab. Als Steühanie Röll mit ihrem Sohn spazierenging, war ihre mitgebrachte Mülltüte binnen kurzer Zeit randvoll mit Unrat, der achtlos in die Streuobstwiesen geworfen wurde: Zigarettenkippen, Bonbonpapierchen und vieles mehr sammelte sie auf.
Manche Bereiche in der Sandflur sind so verunreinigt, dass die Streuobst-Genossenschaft dort kein Heu machen kann
Der Müll ist nicht nur für unser Trinkwasser ein Problem, sondern auch für die Main-Streuobst-Bienen eG, die die Margetshöchheimer Streuobstwiesen nach alter Tradition bewirtschaftet. "Es gibt einige Bereiche, wo wir überhaupt nicht mehr mähen können, weil alles verunreinigt ist", sagt Krischan Cords, Geschäftsführer der Streuobst-Genossenschaft. Vor Allem entlang der Wege sei das Müllaufkommen enorm. Weil das Heu von den Streuobstwiesen regional als Tierfutter z.B. für Pferde verwendet wird, sind Verunreinigungen durch Zigarettenkippen, Müll oder Hundekotbeutel höchst problematisch.
Deshalb an dieser Stelle ein Appell: Nehmen Sie Ihre Kippen und Ihren Müll bitte mit zum nächsten Mülleimer. Zum Wohle unseres Wassers und unserer Natur, die auch künftig unserer Gesundheit zu Gute kommen sollen.