Streuobstwiesen sind nicht nur artenreiche Refugien und natürliche Erholungsorte, sondern mit zahllosen alten Obstsorten auch der Ausgangspunkt für kulinarischen Genuss. Die Margetshöchheimer Streuobst-Genossenschaft arbeitet besonders innovativ und wurde dafür jetzt von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber mit einem begehrten Staatspreis ausgezeichnet.
Bayerns Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Biotopen im ganzen Land und sind für die Artenvielfalt deshalb von unschätzbarem Wert. Um diesen Wert zu erhalten, hatte die bayerische Staatsregierung im vergangenen Jahr den milliardenschweren Streuobst-Pakt ins Leben gerufen. In diesem Jahr startete die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber dann den "Wettbewerb für innovative Streuobst-Nutzung", um kreative Vorzeigeprojekte rund um den Erhalt und die Förderung bayerischer Streuobstwiesen zu finden. Beim Ministerium gingen mehr als 70 Bewerbungen ein, aus denen drei Gewinner ermittelt wurden. Margetshöchheim kann sich freuen: die hiesige Streuobst-Genossenschaft zählt mit ihrer Dachmarke "MainSchmecker" zu den innovativsten drei Streuobst-Produzenten des Freistaats und gewann damit ein Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro. Die Auszeichnung wurde Ende September von Landwirtschaftsministerin Kaniber persönlich bei der Bauernmarktmeile in München verliehen.
"Eine so große Vielfalt wie wir hat sonst keiner", sagt der Geschäftsführer
"Wir wurden für unser gesamtes Konzept ausgezeichnet", berichtet der Geschäftsführer der Genossenschaft, Krischan Cords: "Wir haben vielfältige Produkte, alte Sorten, eine erfolgreiche Vermarktung vor Ort, eine naturnahe Bewirtschaftung und wir sind konsequent bio", erläutert der Agrarwirt. Der gesamte Streuobst-Betrieb ist Bioland-zertifiziert und bietet selbst Zertifizierungen für Zulieferer bzw. Mitglieder an. Im Gegensatz zur Margetshöchheimer Genossenschaft würden viele andere Streuobst-Betriebe in Bayern auch Dünger und moderne, hochgezüchtete Sorten verwenden, sagt er. Die naturnahe Bewirtschaftung in Margetshöchheim sorgt aber nicht nur für eine reiche Artenvielfalt, sondern bietet auch eine unerreichte geschmackliche Vielfalt an heimischen Früchten: "Wir haben viele verschiedene Obstsorten und nutzen diese individuell, das macht sonst niemand", erläutert Krischan Cords das innovative Konzept. Durch die kreativen Mixturen entstehen bei der Streuobst-Genossenschaft dann einzigartige Produkte wie Mischsäfte oder Liköre mit Wildspeierling, Aronia und anderen heimischen Superfoods. Durch diese Form der Bewirtschaftung und Vermarktung erzielt die Main-Streuobst-Bienen eG eine besondere regionale Wertschöpfung, die durch den Staatspreis honoriert wurde.
Von der Bauernmarktmeile in München, bei der am 25. September die Preisverleihung mit Landwirtschaftsministerin Kaniber stattfand, war Cords begeistert: "Unsere Produkte verkauften sich wie verrückt. So viel Zuspruch tat richtig gut". Hunderte Flaschen mit Säften, Schorlen und Likören seien in München über den Ladentisch gegangen. Schon im Sommer war München eine gute Adresse für den fränkischen Betrieb: Nachdem sich die Margetshöchheimer Streuobst-Genossenschaft für den "Wettbewerb für innovative Streuobst-Nutzung" im Frühjahr beworben hatte, war das Landwirtschaftsministerium auf die MainSchmecker aufmerksam geworden und hatte sie im Juli zum eigenen Hoffest eingeladen. "Wir durften den Getränkeausschank im Landwirtschaftsministerium machen, mit Säften, Schorlen und Likören. Das war herrlich, die Leute waren schlichtweg begeistert", erzählt Cords.
Die 7.000 Euro Preisgeld bekommt die Genossenschaft für maßgeschneidertes Marketing; das Konzept dazu will Krischan Cords in den kommenden Wochen ausarbeiten.
Weitere Informationen zur Genossenschaft finden Sie unter https://www.streuobst-bienen.de/start.html
Die Produkte der Streuobst-Genossenschaft gibt es immer Donnerstags von 17:00-18:00 Uhr in der Alten Obsthalle (Pointstr. 11). Dort können Sie alle Erzeugnisse probieren und erwerben.
Oder im Mainschmecker-Onlineshop: https://main-schmecker.de