Wann endlich der Höchheimer Mainsteg fertig wird, ist sicherlich eine der meistgestellten Fragen im Dorf. Beim CSU-Rundgang im April informierte der Bürgermeister über den aktuellen Zeitplan und die geplante Eröffnung der neuen Brücke, die Baumaßnahmen an der Mainlände und vieles mehr.
Mitte April lud der CSU-Ortsverband zum Bürgerspaziergang mit Bürgermeister Waldemar Brohm ein, um über die wichtigsten Projekte im Ort zu informieren. Los ging die Runde am Höchheimer Mainsteg, dessen Baufortschritt die mehr als 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen brennend interessierte. "Wir werden Ende des Jahres hoffentlich zwei Brückenbauwerke haben, die beide begehbar sind", erklärte der Bürgermeister, aber die Gemeinde hofft natürlich, dass es mit der Fertigstellung der neuen Brücke etwas früher klappt. Konkret geht die Gemeinde davon aus, dass der Höchheimer Mainsteg "im dritten Quartal oder spätestens Anfang des 4. Quartals" eröffnet werden kann, so Brohm. Bauherrin des Höchheimer Mainstegs ist die Gemeinde Margetshöchheim, und Brohm betonte, dass man nur ein mängelfreies Bauwerk übernehmen werde. Derzeit ist die neue Brücke zu rund 95 % fertig, der Treppenturm auf Veitshöchheimer Seite ist inzwischen fertiggestellt, die Beleuchtung im Handlauf ist auch eingebaut und soll in Kürze ans Netz genommen werden. Es fehlen aber noch Ausbesserungsarbeiten am Korrosionsschutz sowie am Oberbelag auf dem Brückenkörper; für diesen sind über mehrere Tage durchgehend trockenes Wetter und Außentemperaturen von mindestens 10 °C nötig, deshalb kann der Belag wohl erst diesen oder nächsten Monat fertiggestellt werden. Außerdem fehlen noch die Schwingungstilger. Bürgermeister Brohm und sein Veitshöchheimer Kollege Jürgen Götz, der als Konstrukteur und Projektleiter beruflich in der Baubranche zu tun hatte, haben sich nach den grenzwertigen Schwingungstests Ende 2023 übereinstimmend zum nachträglichen Einbau von Schwingungstilgern entschlossen. Auf Nachfrage berichtet der Bürgermeister, dass die Schwingungstilger im Februar diesen Jahres bestellt wurden und sich derzeit noch in der Fertigung befinden; die Sonderanfertigung braucht laut Brohm etwa 6 Monate, der Einbau könnte theoretisch im August erfolgen.
Bis zum Ende diesen Jahres soll der neue Steg endlich eröffnet werden
Ob das klappt und ob der Höchheimer Mainsteg tatsächlich bis zum 4. Quartal 2024 eröffnet werden kann, bleibt abzuwarten. Ziemlich sicher ist dagegen, dass sich der Abbruch des alten Stegs auf das Frühjahr 2025 verschieben wird. Das hat wiederum Auswirkungen auf die zwei übrigen Bauabschnitte (BA II Rathaus-Pointstraße und BA III Pointstraße-Steinerner Weg), denn der nächste Bauabschnitt vom Rathaus bis zur Pointstraße kann logischerweise erst beginnen, wenn der alte Steg samt Brückenpfeiler entfernt ist. Derzeit werden immer noch strittige Nachträge der Baufirma Lupp GmbH mit dem Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) verhandelt; Brohm berichtete beim Rundgang, dass die Baufirma in der Ausschreibung deutlich günstiger war als der nächste Anbieter und dass es um Nachforderungen von insgesamt rund 2,4 Millionen Euro geht. Ein Hauptstreitpunkt ist der Abbruch des alten Ludwig-Volk-Stegs, den die Lupp GmbH am liebsten aus dem Vertrag herausgelöst hätte. Die Gesamtkosten für den Höchheimer Mainsteg liegen bei rund 8,5 Millionen Euro. Der Bund und die Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim teilen sich die Baukosten im Verhältnis 49,38% zu 50,62%. Bürgermeister Brohm erklärte beim Rundgang, dass sich die Gemeinde zusammen mit Margetshöchheims Landtagsabgeordnetem Björn Jungbauer (CSU), der ebenfalls anwesend war, bei der Regierung von Unterfranken und in München darum bemüht, eine Nachförderung für den Höchheimer Mainsteg zu bekommen. Fördergelder werden regulär als Festbeträge anhand der Kalkulation bewilligt, was Kommunen bei unerwartet steigenden Baukosten vor Probleme stellt. Der Höchheimer Mainsteg ist von überregionaler Bedeutung, da er den Main-Radweg kreuzt, der 2008 vom ADFC als erster deutscher Radweg mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde und zu über 90 % durch naturnahe bzw. reizvolle Landschaften führt.
Bis zur Eröffnung des neuen Mainstegs soll das Steg-Umfeld hergerichtet werden. Im Bereich gegenüber der Brücke, wo derzeit Baustoffe und Baumaschinen lagern, soll künftig ein Parkplatz entstehen. Die Gemeinde hat die Flächen erworben und will dort nach der Fertigstellung der Mainlände quasi als Bauabschnitt IV einen mit Bäumen gegliederten Bereich für Wohnmobil-Stellplätze, Parkplätze und Toiletten herrichten. Noch gibt es hierzu aber keine konkreten Planungen; Brohm berichtete, dass es sein Ziel ist, diesen Bereich in seinen letzten zwei Dienstjahren noch genehmigungsfähig zu beplanen. Er geht davon aus, dass die Gemeinde dort ebenfalls bis zu 80 % Fördermittel aus der Städtebauförderung abrufen könnte.
Im Steg-Café wird es im Juni, Juli und August kleine Events geben
Im direkten Steg-Umfeld wird sich laut Bürgermeister aber in den nächsten Monaten etwas tun: bis zur Eröffnung der neuen Brücke bekommt der Platz unter dem Steg einen Schotterrasen, zum Sportplatz und zum Sportheim wird ein Wirtschaftsweg gepflastert und im Bereich um die neue Espressobar Dela Suerte soll Rasen angelegt werden. Unter dem Steg werde vermutlich auch gepflastert, so Brohm. Für die Herstellung der Flächen ist das WNA zuständig. Die Betreiberin des Steg-Cafés, Anja Löser, würde sich über ein ansprechenderes Ambiente sehr freuen: "Es sieht leider noch sehr nach Baustelle aus. Ich freue mich darauf, wenn auch der Außenbereich zum Verweilen einlädt". Löser hat sich in einem Container unter dem Steg den Traum von einer schnuckeligen kleinen Espressobar erfüllt und verkauft dort Kaffeespezialitäten, selbstgebackene Kuchen und Geschenkideen aus der Region; zum Muttertag gibt es etwa ein Yoga- und Kaffeespecial in Kooperation mit Julia Albert vom nest Margetshöchheim. Im Sommer öffnet das Steg-Café an einzelnen Tagen auch in den Abendstunden: Am 6. Juni, 4. Juli und 1. August veranstaltet Anja Löser von 18:00-22:00 Uhr unter dem Motto "MainSommer" kleine Events an der Espressobar mit regionalen Weinen, alkoholischen und alkoholfreien Cocktails, Tapas und Musik.
Die Mainlände soll bis zu MainART freigegeben werden
Von der Baustelle Höchheimer Mainsteg führte der CSU-Rundgang weiter zum ersten Bauabschnitt (BA I) der Mainlände. Die Bebauung ist dort abgeschlossen, jetzt muss noch die Begrünung wachsen. Bürgermeister Brohm berichtet auf Nachfrage, dass die Mainlände spätestens zur MainART (14.-16- Juni) freigegeben werden soll. Ärgerlicherweise hatte eine Person die abgesperrte Baustelle betreten und Fußspuren in dem frisch angelegten mäandernden Fußweg hinterlassen, bevor dieser trocken war; die Stellen mussten nachgebessert werden. Zudem muss eine Birke entfernt werden, die während der stürmischen Apriltage zwischen der Apfelliege und der Schaukel in den ersten Bauabschnitt stürzte. Warum der Baum am Flutgraben umfiel und ob weitere Bäume gefährdet sind, konnte die Redaktion bisher nicht eruieren; die Baumsachverständige war für eine Nachfrage bislang nicht zu erreichen. Bürgermeister Brohm erklärt aber auf Nachfrage, dass die Bäume vor der Eröffnung der Mainlände überprüft werden. Ebenso werden die Pappeln in der Ortsmitte vor dem Margaretenfest begutachtet. Der Umbau der Mainlände wurde im Gemeinderat und im Dorf kritisch diskutiert, berichtete Brohm beim Bürgerspaziergang und begrüßte dies, denn dadurch würden Entscheidungen hinterfragt. Dass die kaputten Pappeln am Mainufer im BA I nicht wie zuerst angedacht in zwei Tranchen ausgetauscht wurden, sondern in einem Rutsch, begründete er unter Anderem mit den erheblichen Mehrkosten, die es verursacht hätte, wenn die Bäume aus dem fertiggestellten Bereich händisch hätten herausgeholt werden müssen.
Bauabschnitt II und III verzögern sich
Der Ausbau des ersten Bauabschnitts kostete insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro, wovon 880.000 Euro von der Städtebauförderung übernommen werden. Die gesamte Mainlände werde mit allen Bauabschnitten etwa 4-5 Millionen Euro kosten, berichtete Waldemar Brohm den Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Auch dort werden hohe Fördermittel fließen, weil Margetshöchheim am Förderprogramm "Innen statt Außen" (ISA) teilnimmt. Der Radweg zum neuen Steg im Bauabschnitt I und die Wegeverbindung der anderen Bauabschnitte zur Ortsmitte werden noch mit Muschelkalkpflaster wie von der Ludwigstraße zum Rathaus ausgestaltet. Auch die Ausstattung mit Holzdecks und Bänken wird in den anderen Bauabschnitten fortgeführt. Um die nötige Baustellenlogistik gewährleisten zu können, wird im nächsten Schritt vom Rathaus bis zur Pointstraße umgebaut; dort kann es erst nach dem Abriss des alten Mainstegs losgehen, d.h. frühestens im April 2025. Anschließend ist der Abschnitt III Pointstraße-Steinerner Weg an der Reihe. Dort gebe es aufgrund der Platzverhältnisse nicht viel Gestaltungsraum; der Fußweg soll am Mainufer fortgeführt werden, Parkplätze auf die Main-abgewandte Seite verlegt werden. Brohm zeigte sich überzeugt, dass der Umbau der Mainlände am Ende ein Gewinn für Margetshöchheim sein werde und sich der Marathon lohne: "Wir sind die einzige Gemeinde in ganz Unterfranken, die ihren Marktplatz direkt am Main hat. Ich glaube, dass Margetshöchheim eine der schönsten Gemeinden im ganzen Landkreis ist", sagte der stellvertretende Landrat.
Mit der sehr guten Infrastruktur, zwei Gaststätten, der Streuobst-Genossenschaft, einer Brauerei, einer Tagespflege, dem Grillplatz, dem neuen Sportheim und vielem mehr sei Margetshöchheim gut aufgestellt. Für den künftigen Gemeinderat und Bürgermeister bleiben aber Projekte auf der Agenda, etwa die Umgestaltung des Klostergeländes, der Obsthalle oder des Platzes an der Sparkasse, so Brohm. Er ging beim Rundgang noch auf den Umbau der Tennishalle, den KiTa-Neubau, die Sanierung der Brücken über der Staatsstraße, die Generalsanierung und Erweiterung der Schule, den Ausbau der Bushaltestellen und die Wasserversorgung ein. Entsprechende Berichte sind bereits oder folgen noch im Blog.