Im vergangenen Herbst spendierte der Obst- und Gartenbauverein auf der Wiese am Mainufer einen "Abenteuerpfad" für ältere Kinder. Jetzt darf gespielt werden, denn vor Kurzem hat der OGV das Spielgerät offiziell mit einer kleinen Feierstunde an die Gemeinde übergeben.
Im letzten Herbst spendierte der Obst- und Gartenbauverein (OGV) auf der Wiese am Boule-Feld einen sogenannten "Abenteuerpfad", bespielt werden durfte die Konstruktion aber vorerst nicht, weil der angesäte Rasen noch geschont werden musste. Jetzt ist Gras über die Baustelle gewachsen und es darf offiziell gespielt werden: Kürzlich hat der OGV das Spielgerät mit einer kleinen Feierstunde offiziell an die Gemeinde übergeben. Der Abenteuerpfad aus naturbelassenem Robinienholz hat 6 Spielstationen. Den Auftakt bilden zwei Holzfässer als Aufstiegshilfe, dann folgen ein Balancierseil, Balancierbalken, Hangelgriffe, Schaukelringe, ein Wackelstamm und vertikale Stämme zum Klettern. Damit können spielerisch Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Koordination trainiert werden. Eine Doppelschaukel am Ende des Parcours rundet das Spielvergnügen ab. "Wir freuen uns sehr, den Abenteuerpfad nun zu eröffnen und wünschen allen, die jemals darauf herumklettern, viel Spaß", meinte OGV-Mitglied Martina Emmert bei der Übergabe an die Gemeinde in der vergangenen Woche.
Ein Ziel des naturverbundenen und gemeinnützigen Vereins liege darin, das Dorf "nachhaltig schöner" zu machen, daher nehme der OGV jedes Jahr Geld für sinnvolle Projekte in die Hand, die den Menschen im Ort zu Gute kommen, sagte Emmert in ihrer Ansprache. Sie hatte die Idee zu dem Spielgerät und kümmerte sich um die Auswahl und die Beschaffung. Wichtig war dem OGV, dass das Spielgerät ansprechend, ökologisch und haltbar ist und sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Der Bereich um den Abenteuerpfad bleibt Wiese, nur bei der Schaukel wurde Sand eingebracht als Fallschutz. Zudem hat der OGV darauf geachtet, dass das Gerät filigran ist und den AnwohnerInnen nicht die Aussicht verbaut, berichtete Martina Emmert. Ein direkter Anschluss an den bestehenden Spielplatz war technisch nicht umsetzbar, deshalb platzierte der Verein das Spielgerät in Absprache mit der Gemeinde hinter dem Boule-Feld, wo vor wenigen Jahrzehnten schon einmal Spielgeräte wie ein großes Kletterhaus standen. Der Obst- und Gartenbauverein lobte bei der Aufstellung die "unbürokratische Zusammenarbeit mit der Gemeinde" und die Bauhof-Mitarbeiter für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau. Dass die Verwaltung die Flächen für den Abenteuerpfad zur Verfügung gestellt hatte, sorgte im Herbst für Kritik von der Margetshöchheimer Mitte (MM); trotz dass das Vorgehen rechtlich nicht zu beanstanden ist, hätte sich die Fraktion eine Abstimmung im Gemeinderat gewünscht. Dessen ungeachtet befürworte die MM aber das "tolle Spielgerät" und das Engagement des Vereins.
Das Spielgerät kostete einen fünfstelligen Betrag
Bei der offiziellen Übergabe Mitte Februar lobte auch Bürgermeister Waldemar Brohm das herausragende Engagement des Obst- und Gartenbauvereins. Schließlich hat der OGV für das neue Spielgerät einen fünfstelligen Betrag in die Hand genommen, sich monatelang um die Details gekümmert und tatkräftig mitangepackt. "Ihr Engagement ist nicht selbstverständlich und ich möchte mich herzlich bedanken", sagte Brohm. Dabei bedankte sich der Bürgermeister auch beim früheren OGV-Vorstand Werner Lutz, der den Verein "größer gemacht und nachhaltig geprägt" habe. Der OGV investiert jedes Jahr Geld in Anschaffungen, die der Allgemeinheit zu Gute kommen, beispielsweise Handwagen für die beiden Friedhöfe. Mit dem neuen Spielgerät am Mainufer soll nun auch die junge Generation von dem gemeinnützigen Engagement profitieren.
Am Rand zum Radweg muss im März noch etwas Rasen nachgesät werden, ansonsten ist der Abenteuerpfad spielbereit. Auf eine Umzäunung des neuen Spielareals soll laut Brohm nach jetzigem Planungsstand verzichtet werden, da das Spielgerät für ältere Kinder konzipiert und ein Zaun nicht nötig ist. Die Gemeinde will zunächst abwarten, ob es dort Probleme mit dem Radverkehr gibt; bei Bedarf kann nachträglich umzäunt werden. Auf Höhe der Spielbereiche sollen am Fuß- und Radweg aber noch wie geplant Drängelgitter installiert werden, um den Weg für Kinder und Familien sicherer zu machen.