Im Rahmen des Regionalbudgets hat die ILE Main-Wein-Garten eine Brandsimulationsanlage für die Margetshöchheimer Feuerwehr bezuschusst. Damit lässt sich das Brände löschen noch realistischer trainieren. Für die Region ist die Anschaffung ein Gewinn, denn die Feuerwehren der ILE-Gemeinden können sich das Gerät kostenfrei ausleihen und auch BürgerInnen realitätsnah in der Brandbekämpfung unterweisen.
Wie die Freiwillige Feuerwehr Margetshöchheim berichtet, wurde der Brandsimulator vor Kurzem als Kleinprojekt durch die Interkommunale Allianz (ILE) Main-Wein-Garten gefördert. Das Projekt wurde aus dem Regionalbudget finanziert. Die Beschaffungskosten beliefen sich auf 15.680 Euro, davon kamen 10.000 Euro aus dem Regionalbudget, die Restkosten werden von der Gemeinde Margetshöchheim getragen. Die Förderquote beträgt somit 75,89%. Die mobile Brandsimulationsanlage dient den aktiven Feuerwehrleuten zur Ausbildung an Kleinlöschgeräten und handgeführten Strahlrohren bei der Brandbekämpfung. Darüber hinaus kann die Brandsimulationsanlage beim Training zur Handhabung von Feuerlöschern für die Bevölkerung und für die Sicherheitsunterweisungen in Schulen, Kindergärten sowie den Einrichtungen der Mitgliedsgemeinden eingesetzt werden.
Ziel der ILE-Förderung ist, eine engagierte, aktive und eigenverantwortliche ländliche Entwicklung zu unterstützen und die regionale Identität in den acht Mitgliedskommunen Margetshöchheim, Erlabrunn, Leinach, Thüngersheim und Zell sowie Himmelstadt, Retzstadt und Zellingen mit den Ortsteilen Duttenbrunn und Retzbach in Main-Spessart zu stärken.
"Die mit Flüssiggas betriebene Brandsimulationsanlage kann bei der Feuerwehr Margetshöchheim kostenfrei von den beteiligten Feuerwehren der ILE-Gemeinden ausgeliehen werden. Somit wird die Ausbildung der Feuerwehren untereinander als auch der Bürger im Umgang mit Feuerlöschern verbessert", freut sich der Erste Kommandant Matthias Kreiner. Durch die Anschaffung wird die Zusammenarbeit der Feuerwehren gestärkt und sie bietet den Feuerwehren eine zeitgemäße Ausbildungsmöglichkeit für ihre Einsatzkräfte sowie ein effizientes Training der BürgerInnen in den beteiligten ILE-Gemeinden. Beim ersten Test zeigten sich der Allianz-Vorsitzende, Thüngersheims Bürgermeister Michael Röhm, Bürgermeister Waldemar Brohm, Allianzmanagerin Anna Klüpfel und Margetshöchheims Zweiter Kommandant Patrick Lindner beeindruckt von der Anlage. Sie durften das erste Feuer löschen.
Einen zweiten Einsatz hatte der Feuersimulator bereits kurze Zeit später bei einer gemeinsamen "Heißen Übung" der Feuerwehren Margetshöchheim und Oberleinach. An einem Abbruchhaus in Leinach hatte der Übungsleiter, Margetshöchheims Zugführer Peter Götz, ein realistisches Szenario für eine gemeinsame Übung unter Einsatzbedingungen ausgearbeitet, das sowohl die Brandbekämpfung von außen als auch den Innenangriff beinhaltete. Martin Seelmann, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oberleinach, beschreibt das Training: „Angenommen wurde, dass Grillreste die Außenfassade des Wohnhauses in Brand setzten. Das Feuer hatte bereits auf das Gebäude und den Dachstuhl übergegriffen, im Gebäude wurden mehrere Personen vermisst“. Nahezu realistische Bedingungen konnten für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte durch einen gasbefeuerten Brandsimulator und mittels Rauchgeneratoren geschaffen werden. Neben mehreren Dummy-Puppen der Feuerwehr Margetshöchheim, kam auch deren neu beschaffter Brandsimulator zum Einsatz. „Damit bot sich für verschiedene Trupps die Möglichkeit, den richtigen Umgang und die richtige Löschtechnik mit dem Hohlstrahlrohr an einem echten Feuer zu üben“ so Übungsleiter Peter Götz. Das Übungsfeuer erlischt dabei erst, wenn die richtige Wassermenge auf die Flamme trifft. An den Übungen waren die beiden Wehren mit je einem Löschfahrzeug und insgesamt 18 Frauen und Männern im Einsatz. "Wir hatten den Kräfteansatz bewusst gering gewählt, da uns knappe Personalressourcen oft unter dem Tag vor Herausforderungen stellen, welche wir daher gerade auch bei solchen Übungen als Grundlage annehmen“, erklärt Matthias Kreiner, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Margetshöchheim.
Nach ca. 90 Minuten bei äußerst heißem Sommerwetter war die Übung beendet. Die festgelegten Einsatzziele konnten erfolgreich erlangt werden. In einer gemeinsamen Nachbesprechung tauschten die Feuerwehrleute der beiden Gemeinden ihre Erfahrungen aus der Übung nochmals aus, um im Einsatzfall noch besser zusammenarbeiten zu können. Dank des neu beschafften Atemluftkompressors der Gemeinde Leinach konnten die Atemluftflaschen nach der Übung zeitnah wieder einsatzbereit gemacht werden.
Der Brandsimulator - ein sogennantes Flächenbrandmodul mit adaptierbaren Kleinbrandstellen - kann zusätzlich noch um eine Heiße Tür und eine Flammwand ergänzt werden; beide Komponenten will die Margetshöchheimer Feuerwehr im nächsten Jahr erwerben.