Für die meisten MargetshöchheimerInnen war die diesjährige MainART wieder ein rundum gelungenes Fest. Mehrere Tausend BesucherInnen flanierten am vergangenen Wochenende durch die idyllischen Straßen und Höfe im Altort und ließen sich vom vielfältigen kulturellen Angebot inspirieren. Kunst, Musik und kulinarische Köstlichkeiten bei sonnigem Wetter sorgten für Dolce Vita in Marokko.
"Kunst und Kultur sind ein wesentliches Moment für die Lebensqualität einer Gemeinde" meinte Bürgermeister Waldemar Brohm bei der Eröffnung der diesjährigen 7. MainART. Dass die Veranstaltung im Landkreis ihresgleichen suche, liege an der besonderen "Symbiose aus Kunst und den wunderschönen Höfen im Altort", dementsprechend bedankte sich der Brohm bei allen, die an dem Gelingen des Festes teilgenommen haben - den Kreativen, den HofbesitzerInnen und zahlreichen anderen Mitwirkenden. Für Organisatorin Brigitte Laudenbacher zeigt das Kulturfest "eine lebendige Gemeinde" mit BürgerInnen, die eigene Ideen entwickeln. Sie dankte den KünstlerInnen für ihre Impulse und den zahlreichen Mitwirkenden für die tatkräftige Unterstützung. Alleine die MitarbeiterInnen des Bauhofs haben eine Woche lang damit verbracht, die MainART aufzubauen. Neben zahlreichen auswärtigen KünstlerInnen, MusikerInnen und anderen Kulturschaffenden stellten Dutzende MargetshöchheimerInnen mit ihren künstlerischen Werken eindrucksvoll unter Beweis, wieviel Potential die einheimische Kulturszene hat. Auch Vereine wie die Seglerkameradschaft, der OGV und das Partnerschaftskommitee beteiligten sich am MainART-Programm. Viele Ehrenamtliche trugen anderweitig zum Gelingen bei, etwa Rainer Funk, der den gesamten Blumenschmuck arrangierte und spendierte. Organisiert wurde das Fest mit einem hochkarätigen und außergewöhnlich vielseitigen Rahmenprogramm wieder von Brigitte Laudenbacher vom MainART-Kulturverein, zusammen mit Bürgermeister Brohm. Erst im April war coronabedingt klar geworden, dass die MainART stattfinden darf - entsprechend kurz war die Vorbereitungszeit. "Was Frau Laudenbacher da geleistet hat, ist unglaublich", erzählte Brohm. Er berichtet, dass alleine der Schriftverkehr rund um die verschiedenen Programmpunkte zwei ganze Aktenordner fülle. Dass das Programmheft erst kurz vor knapp fertig wurde und die Werbung noch Luft nach oben gehabt hätte, liegt auch an dem sehr engen Zeitrahmen heuer. Ärgerlich sei allerdings, dass die Main-Post trotz mehrmaliger Hinweise nicht für die MainART geworben habe, kritisiert Brohm. Nichtsdestotrotz kamen Tausende Besucher, um bei gutem Wetter die 36 Ausstellungsflächen mit Kunst, Kultur und Ambiente im Altort zu genießen. Das Budget für die MainART 2022 lag wie bei den vorhergehenden Festen bei 20.000 Euro. Davon schießt die Gemeinde 10.000 Euro zu, den Rest muss der MainART-Kulturverein durch Beiträge und Sponsoren einfahren. "Vom Kulturverein kamen dieses Jahr nur 6.500 Euro zusammen", berichtet Bürgermeister Brohm gegenüber dieser Redaktion. Wo die restlichen 3.500 Euro herkommen sollen, werde noch im Gemeinderat diskutiert werden.
Wie bei der vorangegangenen MainART 2018 lautete das Motto heuer noch einmal "Kultur baut Brücken", denn diese siebte war auch die letzte MainART, die der alte Steg im Ortskern noch erleben durfte. "Kultur baut Brücken zwischen Menschen und leistet deshalb einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander", resümierte Brohm bei der Eröffnung der MainART am Freitag. Zum Auftakt im Rathaushof waren etliche Gäste geladen, die sich mit dem Brückenbauen in Margetshöchheim - im wörtlichen oder übertragenen Sinn - auskennen. "Brücken verbinden, genauso tut es die Kunst" konstatierte der Abgeordnete Manfred Ländner, der aus dem bayerischen Landtag stellvertretend für Landrätin Christine Haupt-Kreutzer an der Eröffnung teilnahm. Dem konnte Bürgermeister Waldemar Brohm nur zustimmen, denn in Margetshöchheim zeichnet er nicht nur maßgeblich für den neuen Mainsteg, sondern auch für die Organisation der MainART verantwortlich. Den Fördergeldern des Freistaats habe Margetshöchheim nicht nur für örtliche Brücken "viel zu verdanken", so Brohm. Auch Alexander Zeller von der Regierung von Unterfranken war bei der Eröffnung dabei; er ist gemeinsam mit dem Bereichsleiter Manfred Grüner für die städtebauliche Unterstützung bei der Umgestaltung der Mainlände verantwortlich. Zeller erkennt in Margetshöchheim einen "Sinn für Kultur und Qualität", was sich bei der Planung der Mainlände als Raum mit Aufenthaltsqualität widerspiegele. Die Regierung von Unterfranken war auch bei der Auswahl der Kunstwerke für die neue Mainpromenade beteiligt. Für Mareike Bodsch vom Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA) war "Kultur baut Brücken" ebenso ein treffendes Motto: "Brücken überwinden Grenzen in ganz vielfältiger Weise, ebenso die Kultur". Der neue Höchheimer Mainsteg werde die beiden Gemeinden lange Zeit miteinander verbinden und sei nicht nur unter gestalterischen Gesichtspunkten etwas Besonderes: "Von einem Ufer zum anderen gehen kann nicht jede Gemeinde", gab sie zu Bedenken. Im Herbst soll der Höchheimer Mainsteg endlich fertig sein und mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht werden, meint der Bürgermeister. Genaueres steht aktuell leider noch nicht fest.
3 Vogelhäuser - 3 Preise
Als Mitmachaktion war heuer "Ein Dach über dem Vogelkopf" gefordert. Nachdem für das Stuhl-Projekt der letzten MainART 120 kreativ gestaltete Sitzmöbel eingereicht worden waren, hatte die Gemeinde wieder auf rege Teilnahme gehofft. Leider wurde daraus nichts - drei Prämierungen waren vorgesehen, und es wurden genau drei Vogelhäuser vorbeigebracht. Helga Elsäßer-Sturn präsentierte ihr eigenwilliges "Zwitscherhäuschen" - die witzige Vogelscheuche mit Gießkanne und Warnweste soll vor mutwilliger Umweltzerstörung warnen. Das zweite Vogelhaus kam eher traditionell daher, solide, mit Giebel und Standfuß. Ottilie Jungbauer hat die hölzerne Hommage an MainART und CSU mit ihrem Mann gebaut. Das dritte originelle Vogelhaus brachten die Mitti-Kinder mit ihrer Betreuerin Nadine Hinkel auf die Bühne. Das große runde Blech-Domizil war rundherum mit phantasievollen bunten Vögeln verziert. "Die Kinder wollten nur Materialien nehmen, die wir schon da hatten und unbedingt was mit Window Color machen", berichtete Hinkel bei der Prämierung. Alle Teilnehmerinnen bekamen als Preis einen Essensgutschein für Theo's Brückenhäusle bzw. die Mitti bekam den Preis in bar zum Eisessen. Das von Bürgermeister Brohm mitgebrachte Vogelhaus - ein hölzernes Miniatur-Rathaus, das der Bauhof-Mitarbeiter Anas Mahdi konstruiert hat - wurde von der Prämierung ausgenommen.
Zahlreiche Impressionen von der MainART 2022 finden Sie auch in der Bildergalerie unter https://www.margetshoechheim-blog.de/galerie/mainart-2022/impressionen-von-der-mainart-2022.
(alle Fotos von Tina Göpfert)Zur Eröffnung der MainART 2022 schickten die BesucherInnen Dutzende Luftballons mit einem Gruß aus Margetshöchheim in die Lüfte.