Margetshöchheim als Tatort: Interview mit Krimi-Autorin Alex S. Judge

Es dürfte das erste Mal in der Geschichte Margetshöchheims sein, dass das Dorf zum fiktiven Tatort wird: den dritten Band ihrer Krimireihe lässt die Karlstädter Krimi-Autorin Alex S. Judge in einem geheimnisvollen Altbau spielen. Wie sie darauf kam, ihren Kommissar ausgerechnet nach "Marokko" zu schicken, erzählt die Autorin im Interview.

Frage: Frau Judge, Ihr neuer Krimi „Tödliches Vermächtnis“ um den Würzburger Kommissar Pfeiffer spielt in Margetshöchheim. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre Kriminalgeschichte hier anzusiedeln?

Antwort: Ich kenne Margetshöchheim, weil die Familie meines Freundes hier wohnt. Am Ende meines zweiten Buches aus der Ermittler-Reihe erhielt Pfeiffer einen Brief mit dem Hinweis, dass er etwas in „Marokko“ erbt. Ich fand dieses Wortspiel so witzig und in dem Moment war die Idee für mein drittes Buch geboren. Ich habe dann lange nach einem geeigneten Standort für Pfeiffers alte Villa gesucht und ihn im Bachgrund gefunden, weil ich sie rausgelöst vom Altort ansiedeln wollte. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen, weil ich meine Leser gerne überraschen möchte.

Frage: Sie leben in Karlstadt. Was gefällt Ihnen persönlich an Margetshöchheim?

Antwort: Natürlich die Passage am Main unten, die Heckenwirtschaften oder auch die Margarethenhalle, die wir zu Veranstaltungen schon öfter besucht haben. Und das ganze Vereinswesen hier ist richtig toll.

Frage: Seit wann sind Sie als Autorin aktiv?

Antwort: Eigentlich schreibe ich schon seit meiner Kindheit, aber es gab immer Zeiten, in denen ich mal mehr geschrieben habe und dann mal wieder nichts. Ich habe eine grandiose Westerngeschichte in der Schublade. 2012 waren wir im Urlaub, als gerade das Buch „Fifty shades of grey“ rauskam; da kam mir die Idee für einen erotisch angehauchten Kriminalroman. Nach vier Jahren veröffentlichte ich dann meinen ersten Krimi „Tödliche Abgründe“ mit großem Erfolg.

Frage: Sie veröffentlichen Ihre Bücher nicht über Verlage, sondern im Self-Publishing. Was sind die Vor- bzw. Nachteile dabei?

Antwort: Vorteil: ich bin meiner eigener Herr; Nachteil: ich bin mein eigener Herr (lacht). So bin ich unabhängig, aber mir fehlt natürlich die Reichweite und ich bin immer darauf angewiesen, dass mich z.B. jemand weiterempfiehlt. Jedes Buch kostet mich erstmal mehrere Tausend Euro in Vorkasse für Lektorat, Korrektorat, Buchsatz, Werbung etc. Aber im Selfpublishing bin ich unabhängig und kann mir ohne Druck Zeit lassen zum Schreiben. Beim letzten Buch hatte ich z.B. fünf Monate eine Schreibblockade, weil mir manches nicht so gefallen hat; dann habe ich z.B. das Haustier verändert und den Hintergrund einer Figur, dann flutschte es plötzlich. Das Schreiben soll Spaß machen, es ist ja mein Hobby. Selfpublishing verlangt viel Einsatz; im Herbst war ich zum Beispiel ständig bei Lesungen und auf Märkten unterwegs, um mein Buch bekannt zu machen. Der Buchhandel in Würzburg und Umgebung unterstützt mich auch.

Frage: Sie wären im November zur Lesung Ihres Krimis ins Margetshöchheimer Rathaus gekommen. Corona-bedingt musste die Lesung leider abgesagt werden. Haben Sie Pläne für das neue Jahr?

Antwort: Vor der geplanten Lesung war ich aufgeregt, denn jede Lesung ist anders und das Publikum ist auch immer anders. Leider musste sie kurzfristig abgesagt werden. Hier wäre ich in den Rathaussaal gekommen, das ist eine schöne große Kulisse. Ich hatte Glück, dass eine Leserin mich hierhin vermittelt hat und der MainART-Kulturverein die Aktion so prima organisiert und unterstützt hatte. Hoffentlich können wir die Aktion 2022 nachholen, denn eine Lesung ist immer etwas Besonderes. Ich würde mich sehr freuen, das Margetshöchheimer Publikum kennenzulernen.

Das Buch "Tödliches Vermächtnis" von Alex S. Judge ist zum Preis von 15,90 über den Buchhandel oder die gängigen Onlineshops erhältlich (ISBN: 3932737881)

oder kann zum selben Preis mit persönlicher Widmung über den Shop der Autorin bestellt werden: https://www.alex-s-judge.de/shop/