In Kooperation mit der Grund- und Mittelschule fand im Juli wieder der Tag der Vereine statt. Dabei konnten mehrere Schulklassen verschiedene Angebote der hiesigen Vereine kennenlernen. Das Angebot mit Spiel und Spaß hat sich etabliert und kam wieder sehr gut an.
Seit einigen Jahren veranstalten die Jugendbeauftragten der Gemeinde, Lukas Götz (CSU) und Stephanie Röll (MM), den sogenannten Tag der Vereine in Kooperation mit hiesigen Institutionen und der örtlichen Grund- und Mittelschule. Dabei präsentieren mehrere Vereine am Sportzentrum Brücke ein buntes Mitmach-Programm für die Kinder und Jugendlichen der 3.-6. Klassen. Statt wie in den vergangenen Jahren im Herbst, fand der Tag der Vereine heuer erstmals im Sommer statt. Das neue Timing und das Angebot kam sehr gut an.
Die Jugendbeauftragten Lukas Götz und Stephanie Röll berichten: "Der Tag der Vereine in Kooperation mit der örtlichen Grund- und Mittelschule hat sich zu einer sehr beliebten Veranstaltung entwickelt. Zum wiederholten Male fand dieser Kennenlerntag statt, bei dem die Klassen 3, 4, 5 und 6 in verschiedene Angebote der örtlichen Vereine im Bereich der Jugendarbeit reinschnuppern konnten. Mit dabei waren das Kinder- und Jugendzentrum, Fußball, Zumba und Judo von der Sportgemeinde und die Jugendfeuerwehr - ob zu Gruppenspielen, Kicken, Tanz, Selbstverteidigung oder an der Wasserspritze. Da war für jeden etwas dabei."
Auch Kinder, die anfangs skeptisch oder ablehnend waren, ließen sich meist zum Mitmachen ermutigen und fanden oft Gefallen an den ungewohnten Aktivitäten; ein Junge meinte am Ende des Fitnesstanzes beispielsweise, Zumba sei ja "voll krass". Allerdings gestaltete es sich so manches Mal doch schwierig, gerade die Jugendlichen zum Mitmachen zu animieren; einige daddelten zum Beispiel lieber am Handy oder tobten auf dem angrenzenden Spielplatz, als bei der Jugendfeuerwehr am Grillplatz mitzumachen. Die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen von den Vereinen wollen sich davon jedoch nicht entmutigen lassen. Etliche haben sich extra freigenommen, um das Programm am Tag der Vereine auf die Beine zu stellen. Viele Kinder machten auch begeistert mit und fanden es sichtlich toll, die verschiedenen Angebote kennenzulernen. Für die Vereine ist der Kennenlerntag auch eine schöne Möglichkeit, Nachwuchs zu gewinnen - mehrere Vereinsvorsitzende berichten, dass es im Anschluss schon Nachfragen und Neuanmeldungen gegeben hat.
Ein positives Resümee zieht auch Schulleiterin Katja Leipold, die heuer ihren zweiten Tag der Vereine in Margetshöchheim erlebte und vor Ort vorbeischaute: "Das war eine sehr gelungene Veranstaltung. Es hat alles gut geklappt und die Kinder hatten viel Spaß." Durch den neuen Termin im Sommer und die Aktivitäten im Außenbereich sei der Tag noch schöner gewesen als beim letzten Mal, so Leipold. Momentan arbeitet Schulsozialarbeiter Tilman Schnell einen Flyer mit einer Übersicht aus, welche Vereine in Margetshöchheim Angebote für Kinder und Jugendliche haben. Der Flyer soll zu Beginn des neuen Schuljahres beim ersten Elternsprechtag ausgeteilt werden. Darauf sollen neben den beteiligten Gruppierungen vom Tag der Vereine noch weitere Angebote gelistet werden, auf die in Zukunft verstärkt aufmerksam gemacht werden soll. "Da gibt es in Margetshöchheim nämlich eine beachtliche Vielfalt, die auch unsere Ortsgemeinschaft auszeichnet. Dafür, dass das so bleibt, braucht es aber auch Nachwuchs an ehrenamtlichen Betreuern, Leitern etc. Und dafür will dieser Tag der Vereine auch ein Stück weit Werbung machen", sagen die Jugendbeauftragten.
Bei der Nachbesprechung im Ausschuss Soziales, Kultur und Sport im Kinder- und Jugendzentrum KIJUZ thematisierten die Gemeinderäte, dass es immer schwieriger werde, junge Menschen für die Vereine zu gewinnen. "Das ist die Generation Fitnessstudio. Die Jugendlichen wollen oft keine Verbindung eingehen und keine Verbindlichkeit", erklärte Bernd Scheumann (CSU). KIJUZ-Leiterin Andrea Klug bestätigte, dass sie Neunjährige erlebe, die fragen, was ihnen eine Aktivität bringe. Viele Aktivitäten hätten sich zudem ins eigene Zuhause verlagert. Ihrer Meinung nach liege eine Ursache aber auch in den Elternhäusern: "Kids leben das, was ihnen vorgelebt wird". Stephanie Röll (MM) merkte an, dass sich auch das Urlaubs- und Freizeitverhalten im Vergleich zu früher stark verändert habe. Lukas Götz (CSU) meinte, dass es mittlerweile "unheimlich schwierig" sei, Gemeinschaft zu initiieren und Corona das Ganze noch verschlimmert habe. Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) merkte an, dass die Jugendlichen heutzutage Alternativen zu den Vereinen haben, die es früher nicht gab und es den jungen Menschen immer schwerer falle, nachhaltig an etwas dranzubleiben. Darauf müssten sich die Vereine mittel- und langfristig einstellen, so Brohm.