Der Obst- und Gartenbauverein will jedes Jahr etwas Gutes für die Allgemeinheit tun, deshalb spendierte der OGV nun einen "Abenteuerpfad" für ältere Kinder und Jugendliche nahe dem Spielplatz am Mainufer. Der Aufbau des Spielbereichs ist abgeschlossen, benutzt werden darf er aber noch nicht.
Viele wunderten sich, was auf der Wiese am Boule-Feld gebaut wurde, nun steht der neue "Abenteuerpfad". Der Obst- und Gartenbauverein hat das Spielgerät auf der Wiese gespendet. Dabei handelt es sich um einen sogenannten "Abenteuerpfad" aus naturbelassenem Robinienholz mit 6 Spielstationen. Den Auftakt bilden zwei Holzfässer als Aufstiegshilfe, dann folgen ein Balancierseil, Balancierbalken, Hangelgriffe, Schaukelringe, ein Wackelstamm und vertikale Stämme zum Klettern. Damit können spielerisch Ausdauer, Kraft, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Koordination trainiert werden. Eine Doppelschaukel am Ende des Parcours rundet das Spielvergnügen ab.
Wichtig war dem Verein, dass das Spielgerät ansprechend, ökologisch und haltbar ist und sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Der Bereich um den Abenteuerpfad bleibt einfach Wiese, nur bei der Schaukel wurde Sand eingebracht als Fallschutz. Zudem wurde darauf geachtet, dass das Gerät filigran ist und den AnwohnerInnen nicht die Aussicht verbaut, berichtet der Obst- und Gartenbauverein. Ein direkter Anschluss an den bestehenden Spielplatz war technisch nicht umsetzbar, deshalb platzierte der Verein das Spielgerät in Absprache mit der Gemeinde hinter dem Boule-Feld, wo vor wenigen Jahrzehnten schon einmal Spielgeräte wie ein großes Kletterhaus standen. Die "unbürokratische Zusammenarbeit mit der Gemeinde" habe sehr dazu beigetragen, dass das Projekt so schnell umgesetzt werden konnte, berichtet der Verein und möchte sich ausdrücklich bei den Bauhof-MitarbeiterInnen für die tatkräftige Unterstützung beim Aufbau bedanken. Das Vorgehen durch die Verwaltung wird indes von der Margetshöchheimer Mitte (MM) kritisiert; in der jüngsten Gemeinderatssitzung meinte der MM-Fraktionsvorsitzende Gerhard von Hinten, dass alle Entscheidungen über die "Schokoladenseite" Margetshöchheims - das Mainufer - vom Gemeinderat getroffen werden sollten und nicht über die Verwaltung. Seiner Meinung nach solle man "in dem sensiblen Bereich am Main vorsichtig vorgehen". Dessen ungeachtet befürworte die MM aber das "tolle Spielgerät" und das Engagement des Vereins.
Der OGV nimmt jedes Jahr Geld in die Hand für Anschaffungen, die der Allgemeinheit zu Gute kommen; im vergangenen Jahr spendierte der Verein beispielsweise Handwagen für die beiden Friedhöfe. Mit dem neuen Spielgerät am Mainufer soll nun auch die junge Generation vom gemeinnützigen Engagement profitieren. "In Margetshöchheim herrscht ja eine gewisse Spielplatz-Not. Und uns ist aufgefallen, dass die beiden Spielplätze in der Nordstraße und am Radweg vor Allem für kleine Kinder konzipiert sind. Deshalb wollten wir ein Spielgerät installieren, das auch ältere Kinder und Jugendliche nutzen können", erklärt ein Vereinsmitglied. Für das hochwertige Spielgerät investierte der OGV einen fünfstelligen Betrag; die Aufstellung übernahm die Gemeinde. Derzeit ist der "Abenteuerpfad" allerdings noch abgesperrt und darf nicht benutzt werden, weil erst das Gras wieder wachsen soll. Ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht fest, wir halten Sie auf dem Laufenden.
Nach aktuellem Planungsstand ist auch eine Umzäunung des neuen Spielareals vorgesehen; unklar ist, ob diese Handwerker- und witterungsbedingt noch in diesem Jahr errichtet werden kann, daher könnte die Fertigstellung bis zum nächsten Jahr dauern. Vorab soll im Zuge der Abnahme durch den Spielplatzprüfer bei einem Vor-Ort-Termin allerdings noch geklärt werden, ob und wo eine Umzäunung rechtlich nötig oder sinnvoll wäre. Schließlich wolle die Gemeinde keine unnötigen Zäune bauen und jeder Meter Zaun koste auch Geld, sagt Bürgermeister Waldemar Brohm. Wenn die Arbeiten rund um das neue Spielgerät beendet sind, wird der Bauhof auf Höhe der Spielbereiche am Fuß- und Radweg noch wie geplant Drängelgitter installieren, um den Weg für Kinder und Familien sicherer zu machen.