In diesem Jahr nahmen sich die Margetshöchheimer KiTa-Kinder die Botschaft von St. Martin und St. Nikolaus zum Vorbild und veranstalteten ihren Weihnachtsbasar unter dem Motto "Helfen und Teilen". Dafür haben sie knapp drei Wochen lang fleißig gekocht, gebacken und gebastelt. Den Erlös - mehrere Hundert Euro - spendeten die Kinder an die Würzburger Tafeln.
Für die Zeit zwischen St. Martin am 11. November und St. Nikolaus am 6. Dezember hat sich der Kindergarten St. Johannes heuer etwas Besonderes ausgedacht: die ErzieherInnen wollten den Kindern nahebringen, wie die beiden Heiligen Gutes taten, und zwar im gelebten Miteinander. "Unsere Grundidee war, Sankt Martin und Sankt Nikolaus anders zu feiern und die Feste wieder näher an die eigentliche Botschaft zu rücken", berichtet KiTa-Leiterin Ursula Schleyer. Aus diesem Impuls entstand schließlich der Gedanke, einen Weihnachtsbasar mit Selbstgemachtem zu veranstalten und den Erlös für einen guten Zweck zu spenden. "Die Kinder waren Feuer und Flamme dafür", freut sich die Pädagogin. Der Basar wurde in ein Vorschulprojekt eingebunden, die 24 Vorschulkinder übernahmen die Planung sowie den Verkauf. Besonders das Verkaufen habe den Kindern großen Spaß gemacht und ganz nebenbei wichtige Kenntnisse über Zahlen und den Umgang mit Geld vermittelt, sagen die ErzieherInnen. Auch bei den Vorbereitungen für den Weihnachtsbasar konnten die Jungen und Mädchen spielerisch wichtige Fertigkeiten üben: Messen und Wiegen, Portionieren und Zählen. Denn für den Basar haben die VorschülerInnen zusammen mit allen anderen KiTa-Kindern eigene Nudeln, Pestos aus Rucola und Basilikum, "Rentierkakao" und hübsche Weihnachtsanhänger hergestellt. An drei Verkaufstagen durften die Eltern und Großeltern dann in die KiTa kommen, um bei Punsch und Plätzchen auf dem gemütlichen Weihnachtsbasar einzukaufen.
Am Ende kam ein stattliches Sümmchen zusammen: knapp 420 Euro. Die Vorschulkinder hatten bei ihrer Vorplanung entschieden, dass der Erlös an die Würzburger Tafeln gespendet werden soll. "Wir haben das verkauft, weil wir den armen Leuten helfen wollen" erklärt eine Vorschülerin. Vereinsvorstand Andreas Mensing von der Würzburger Tafel kam zur Spendenübergabe in die KiTa und bedankte sich für das soziale Engagement bei der jungen Generation: "Wisst ihr, was wir als Tafel mit dem Geld machen? Wir kaufen Lebensmittel, die wir dann an die Armen weitergeben". Die Würzburger Tafel arbeitet rein ehrenamtlich und sammelt jährlich rund 300.000 Kilogramm Lebensmittel von Sponsoren wie Supermärkten und Discountern ein und gibt sie in der Zellerauer Ausgabestelle einmal pro Woche an Bedürftige ab. Geldspenden werden ausschließlich dazu verwendet, Lebensmittel einzukaufen. Das sei auch notwendig, meint Mensing, denn die Lebensmittelspenden für die Tafeln seien merklich zurückgegangen, während die Zahl der Bedürftigen deutlich zugenommen habe. "Wir sind an unserer Grenze angelangt und mussten leider einen Aufnahme-Stopp verhängen", berichtet er. Mehr als die bereits ausgegebenen 800 Tafelausweise seien nicht zu bewältigen. Zur Würzburger Tafel kämen viele Familien mit durchschnittlich drei Familienmitgliedern.
Die Margetshöchheimer KiTa-Kinder haben ihren Weihnachtsbasar bis zum Nikolaustag veranstaltet und dann ausgewertet. Um den Kindern die Summe von 420 Euro greifbarer zu machen, durften die VorschülerInnen für jeden Euro einen bunten Punkt auf ein Plakat malen. So entstand ein farbenfroher "Spendenscheck", den die Kinder voller Stolz an Andreas Mensing von den Tafeln übergaben. Bei Gelegenheit wollen die Kinder einen Ausflug zur Ausgabestelle in der Zellerau machen. Die gelungene Aktion mit dem Weihnachtsbasar fasst KiTa-Leiterin Ursula Schleyer so zusammen: "Man kann auch selber Nikolaus sein - und helfen und teilen."
Informationen über die Würzburger Tafeln finden Sie unter https://tafelwuerzburg.de/