Tosender Applaus: die Erste Prunksitzung begeisterte das Publikum

In der Margarethenhalle wurde am vergangenen Wochenende die närrische Zeit eingeläutet. Unter dem Motto "Wenn Marokkos Drachen Sachen machen" lieferten der Sängerverein und die Sportgemeinschaft mit der ersten Prunksitzung wieder eine hochkarätige Show, die das Publikum im vollen Saal total begeisterte.

Heuer waren die BürgerInnen zum närrischen Treiben beim "Marokkaner Drachenball" geladen. Die erste Prunksitzung zog Hunderte BesucherInnen in die voll besetzte Margarethenhalle, der Saal war am 21. Januar so gut wie ausverkauft. Es lohnte sich, denn der Sängerverein und die Sportgemeinschaft haben zusammen erneut ein hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt. Sitzungspräsident Ebert führte wieder gewohnt launig durch die Veranstaltung. Für die musikalische Untermalung war auch heuer "Dietmar aus Duttenbrunn" zuständig, was er souverän meisterte. Damit die Show reibungslos über die Bühne gehen konnte, legten sich Matthias Funk und sein Team mit Technik und Umbau ins Zeug.

Über fünf Stunden lang sorgten rund 150 Mitwirkende sowie 30 HelferInnen für beste Faschingsunterhaltung im Saal. Diesmal drehte sich alles um den Marokkaner Drachen, der uns laut Sitzungspräsident im vergangenen Jahr häufiger begegnete, zum Beispiel in der neuen Gaststätte, in der das "Drachengold" ausgeschenkt wird. Zu Beginn zogen die wegen Fachkräftemangel auf sieben dezimierten Schoppenräte in ihr Domizil ein. Für leuchtende Augen sorgte gleich darauf der Faschingschor, als er mit dem geheimnisvollen Marokkaner Drachen durch den Saal auf die Bühne zog. Mit einer stimmgewaltigen "Neverending Story" über die ewigen Baustellen, einem Itsy Bitsy Teeny Weeny und dem Lied über den Marokkaner Drachenball brachte der Chor Stimmung in den Saal. Anschließend zeigten die 20 Mädchen und 4 Jungs der Margetshöchheimer "TanzKitz" in einer schwungvollen Choreographie zu poppigen Beats, wie es in einer phantasievollen Unterwasserwelt zugeht. Danach pausierte die Akrobatik auf der Bühne mit dem "Retzschter Nachtwächter", der laut Sitzungspräsident Ebert "nur einen Fehler hat: er ist kein Marokkaner". Elmar Nun frotzelte gewohnt launig über die Begebenheiten in Margetshöchheim, etwa die Automatisierung und die "Marokkaner Bauzeit", aber auch an Spott über gesellschaftliche Themen ließ er es nicht fehlen. Als schließlich die Hellebarde zur Melodie von AC/DCs "Highway to hell" als Luftgitarre herhalten musste, blieb im Publikum kein Auge mehr trocken.

Anschließend begeisterten die "Tanzmäuse" mit ihrer gelungenen Choreographie und einer musikalischen Zeitreise von Mozart bis zur Rocky Horror Picture Show das Publikum. Danach hieß es Abschied nehmen vom satirischen Bürgerbus: Heinz und Co drehten heuer Ihre letzte Runde, weil der Bürgerbus-Betrieb in der Gemeinde eingestellt wurde. Herzhafte Lacher produzierte die Bürgerbus-Besatzung trotzdem, weil sie die örtlichen Begebenheiten wieder gehörig aufs Korn nahm. Von dem "Gießkannen-Duo" und der Ukulele begleitet, haute das Trio einen Kalauer nach dem anderen raus, ob über den "Millionenhügel" oder "Waldemars eröffnungslose Jahre", und bekam frenetischen Applaus für den letzten Auftritt. Zum Abschied bekam die Crew vom Sitzungspräsidenten ein Bild mit Fotos der vergangenen Auftritte zum Andenken. Danach konnten sich die Lachmuskeln bei der hochkarätigen Show der Roten Garde aus Zell entspannen, die das Publikum wieder mit ihrer tänzerischen Leistung und punktgenauer Synchronität beeindruckte. Der tänzerisch und athletisch anspruchsvolle Gardetanz der 11 jungen Damen wurde mit tosendem Applaus belohnt. Zur Verleihung der Orden kam auch der Zeller Faschingspräsident "Mike" mit auf die Bühne.

Im nächsten Programmpunkt erklärte der 14-jährige "Paul" Jungbauer in der Bütt, wie es sich als Teenager so lebt, wenn einem "nur die Mütter und Omas aus der Verwandtschaft e Küssle geb woll'n, die Mädli aber noch net". Seine witzigen Überlegungen zur künftigen Berufswahl wie "Ich hätt gedacht, ich könnt Bürgermeister werden, aber ihr habt ja den Brohms Waldemar; ich hätt auch kei Lust, meinen Schädel jeden Tag zehn Mal in der Zeitung zu seh'n" sorgten für herzhafte Lacher im Saal. Danach ging es in der Prunksitzung jung und musikalisch weiter, aber mit einem neuen Gesicht: Sitzungspräsident Ebert kündigte "Maria" an, die "weltoffen und schlau und deshalb vor fünf Jahren aus Leinach weggezogen" ist. Mit ihrer Gitarre verteilte Maria satirische Seitenhiebe auf die Männer und kalauerte über ihre Erfahrung als Bedienung beim Seniorennachmittag. Bei ihrem Song über die Feuerwehr mit dem Refrain "Liebe Männer hört mal zu, Frauen müssen sein, löschen kann man auch ohne drittes Bein" ernete sie nicht nur für ihre letzte Liedzeile "Und wenn du sagst, das ist nix für mich, dann stell dir vor, alle drücken sich" frenetischen Beifall. Nach soviel Kopfarbeit wurden wieder ein paar treibende Beats serviert: mit ihrer reizvollen akrobatischen Tanzshow über den mexikanischen "Tag der Toten" heizte die Tanzgruppe "Surprise" mit einer vielseitigen Choreographie und anspruchsvollen Hebefiguren dem Saal so richtig ein. Sitzungspräsident Ebert Zeigte sich begeistert von dem "gelungenen Schautanz" und merkte an, dass die jungen Damen das ganze Jahr über hart dafür trainieren müssen. Hart und vor Allem spontan trainieren mussten dann auch die vier Auserwählten für die "Promi-Runde", denn Marco Herbert, Daniela Kircher und Stephanie Röll aus dem Gemeinderat durften nach der obligatorischen Schunkelrunde ritterlich mit Vierzeilern gegen Drache Waldemar Brohm ankämpfen. Das amüsierte Publikum quittierte das heitere Spektakel der tapferen Jecken mit großem Applaus.

Anschließend enterten die "5 Buben" als Brückenheilige der alten Mainbrücke die Bühne und verulkten mit einer Parodie des Frankenlieds das Bau-Drama am neuen Steg. Mit spöttischen Versen wie "bau 'mer noch nen dritten Steg, wär 'mer des Las Vegas am Mee" oder "Um Zehne wird herausgekehrt, weil sonst der Nachbar sich beschwert" über die neue Gaststätte und "Das Dach der Turnhalle ist nicht dicht, d'rum wird Schwimmen jetzt Pflichtunterricht" brachten die Brückenheiligen den ganzen Saal zum Johlen und ernteten frenetischen Beifall. Danach kündigte der Sitzungspräsident das "dramaturgisch ausgereifte Spektakel" der "Marokkos" an. Die Tanzgruppe lieferte zur Musik von Corvus Corax eine hochkarätige Show über "Die Hüter des Lichts" und brachte mit ihrer brillanten Choreografie den ganzen Saal zum Staunen. Den phantasievollen Schautanz der 26 jungen Damen mit anspruchsvollen akrobatischen Tanzeinlagen rund um das Ringen zwischen Gut und Böse feierte das begeisterte Publikum mit tosendem Applaus. Danach sorgte "Der Ö" mit seinem satirischen Abriss über das Zeit- und Ortsgeschehen dafür, dass im Saal kein Auge trocken blieb. Los ging es damit, dass er mit Zopfperücke als "Walpurga" auf die Bühne kam, da er nun ein Mal im Jahr sein Geschlecht ändern dürfe und so aus dem Vertrag mit der Deutschen Glasfaser rauswollte. Mit Sprüchen wie "Ich weiß ja a net, was schlimmer is - die Dürre in Italien oder die Dicke in Berlin" brachte der Ö den ganzen Saal zum Lachen. Mit satirischen Erkenntnissen wie "heut müssen sich die Männer erst ihre Männerhandtasche umhäng, den Dutt hochbind und warten, bis des E-Auto geladen is" produzierte er einen Schenkelklopfer nach dem anderen, brachte aber auch Lokalkolorit in seine Posse mit "In Zukunft wirds in Bayern noch e bissele besser, weil jetzt regiert Margetshöchheimer Sachverstand mit". Das Publikum johlte und beklatschte die Vorstellung mit tosendem Applaus. Zum krönenden Abschluss der ersten Prunksitzung legte das Männerballett eine furiose Show um die "Marokkaner Männlichkeitsspiele" nach schottischem Vorbild hin. Die "Marokkaner Tanzgranaten, die seit Kindertagen bestens von Schwester Ludwina ausgebildet wurden" (Sitzungspräsident Ebert) tanzten und wirbelten mit mehr oder weniger Anmut, auf jeden Fall aber mit viel Herzblut über die Bühne und brachten den Saal mit äußerst schwungvollen Hebefiguren zum Toben. Als die gelenkigen Herren am Ende zusammen mit einigen Damen der "Marokkos" zum furiosen Finale ansetzten, klatschte das Publikum frenetisch Beifall und honorierte die gelungene Show mit Standing Ovations. Zum Finale kamen nochmal die etwa 150 Mitwirkenden und 30 HelferInnen der Prunksitzung mit Sitzungspräsident Johannes Ebert auf der Bühne zusammen; die ZuschauerInnen jubelten und klatschten Standing Ovations für die tolle Veranstaltung.

Am Samstag, den 27. Januar um 19:00 Uhr sowie am Sonntag, den 28. Januar um 17:00 Uhr finden noch zwei weitere Prunksitzungen in der Margarethenhalle statt.

Karten sind im Salon Hairstyle (Erlabrunner Str. 5) oder an der Abendkasse erhältlich.

Die Mitwirkenden der Marokkaner Prunksitzung:

Faschingschor des Sängervereins: Leitung Tanja Bauer; Retzschter Nachtwächter: Elmar Nun; Tanzkitz: Leitung Verena Herbert, Emma Spindler, Emilia Haupt; Paul Jungbauer; Maria Anetzberger; Tanzmäuse: Leitung Nadine Seuffert, Daniela Brümmer; Bürgerbus: Alise Haupt, Brigitte Pauthner, Stefan Herbert; 5 Buben: Ingo Wittstadt, Veit Wittstadt, Georg Blaß, Simon Blaß, Andreas Kimmel; Tanzgruppe Surprise: Leitung Heike Zitterbart, Marina Krüger, Lea Kreutzer; Der "Ö" Harald Öhrlein; Rote Garde Zell: Leitung Anika Beyersdorf, Leah-Natalie Löffler; Tanzgruppe Marokkos: Leitung Johanna Oppmann, Vera Klos, Christina Lesch; Männerballett: Leitung Christina Lesch, Margaretha Reuther, Julia Schmutzler.

 

Impressionen von der ersten Prunksitzung (alle Fotos von Tina Göpfert):

 

Der Faschingschor mit dem geheimnisvollen Marokkaner Drachen.

Die Leichtmatrosen vom Faschingschor hatten gut Singen.

Die Tanzkitz legten eine phantasievolle Unterwasser-Show hin.

Beim Nachtwächter wurde die Hellebarde zur Luftgitarre.

Mit den Tanzmäusen erlebte das Publikum eine musikalische Zeitreise.

Die Bürgerbus-Besatzung fährt heuer mit dem Gießkannen-Duo ihre letzte Tour auf der Prunksitzung.

Die Rote Garde aus Zell begeisterte die ZuschauerInnen wieder mit einer tänzerischen Topleistung.

Paul Jungbauer sinnierte in der Bütt satirisch über seine Zukunft.

Ein neues Gesicht bei der Prunksitzung: Maria aus Leinach nahm mit ihrer Gitarre nicht nur die Männer aufs Korn.

Die Tanzgruppe Surprise brachte einen phantasievollen Tanz zum "Tag der Toten" auf die Bühne.

Der verbale Schlagabtausch der ritterlichen Jecken gegen Drache Waldemar sorgte für Heiterkeit bei der Promirunde.

Die Brückenheiligen 5 Buben erzeugten mit ihrem Spott eine Lachsalve nach der anderen.

Die Tanzgruppe Marokkos legte wieder eine fulminante Show mit brillianter Choreographie aufs Parkett.

Der "Ö" haute einen Schenkelklopfer nach dem anderen raus, das Publikum johlte.

Einige Damen der Marokkos verhalfen auch dem Männerballett zu noch mehr Anmut und Akrobatik.

Das Publikum war von den "Marokkaner Männlichkeitsspielen" begeistert.

Am Ende gab es tosenden Applaus für die gelungene Veranstaltung.