In der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wertvoll der Erholungswert im Grünen "vor der eigenen Haustür" ist. Schon vor Jahren hat sich der Margetshöchheimer Michael Göpfert auf die Fahnen geschrieben, die erholsamen Seiten der Region durch Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität für alle zugänglich zu machen. Am Volleyballfeld installierte der Winzermeister jüngst eine Sitzgruppe.
Vor über einem Jahrzehnt begann der Margetshöchheimer Winzermeister Michael Göpfert, der seit 40 Jahren in einem Thüngersheimer Weingut arbeitet, auf eigene Kosten und in Eigenregie Sitzgruppen in den Weinbergen von Thüngersheim und Retzbach zu errichten; die Tische und Bänke sind stets Unikate, die Göpfert mit Hilfe befreundeter Handwerker aus, oft historischen, Materialien aus der Region zusammenbaut. Nun hat er neben dem Volleyballfeld am Mainradweg auch in Margetshöchheim eine Sitzgruppe errichtet.
Die Lehne der Sitzbank wird von alten Sandsteinen getragen, die einst eine Pferdekoppel umzäunten, die Sitzflächen sind aus massivem Holz, die Beine von einem regionalen Kunstschmied gefertigt worden. Bald soll noch ein historischer Brunnenschacht das Ensemble ergänzen; er wird von den Mitarbeitern des Bauhofs aktuell noch hergerichtet. Allein der Materialwert beläuft sich auf rund 1000 Euro. Insgesamt knapp eine Woche dauerte es, bis Göpfert die Sitzgruppe mit Unterstützung des Bauhofs sowie der Gartenbaufirma Straub und der Kunstschmiede Roland Gräf aufgestellt hatte.
Dem umtriebigen Winzermeister ist bei der Gestaltung der Sitzplätze wichtig, dass seine "Genuss- und Ruheecken" nicht nur den Menschen, sondern auch Fauna und Flora in der Region zu Gute kommen. Weil er die heimische Natur für die jetzigen und kommenden Generationen erhalten und erlebbar machen will, legt Göpfert an allen seinen Sitzgruppen ökologisch wertvolle Pflanzungen an. Am Volleyballfeld wachsen nun drei von der Gemeinde finanzierte Speierlinge, eine alte Obstbaumsorte, sowie eine junge Kastanie. Das Bäumchen war am alten Friedhof vor Jahren auf dem Grab eines Mädchens aufgegangen; als dessen Hinterbliebenen von der Pflanzaktion hörten, spendeten sie die Kastanie für diesen schönen Zweck. Daneben hat Göpfert eine Blühfläche angelegt und Nistkästen aufgestellt. Allein in Margetshöchheim hat er rund 50 Nistkästen auf eigene Kosten installiert; in der Region sind es bereits weit über 200, die er regelmäßig überprüft und säubert. Ein Erfolg: durch Göpferts Unterstützung hat sich bei uns inzwischen der selten gewordene Steinkauz angesiedelt.