Die Generalsanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule in Margetshöchheim wird Zeit, Geld und Nerven kosten. Weil es bereits ausgeschriebene Leistungen gab, die keine Firma machen wollte, hat der Schulverband dem Vorsitzenden Waldemar Brohm die Vollmacht erteilt, Aufträge bis 100.000 Euro selbst zu vergeben. So sollen Zeitverzögerungen verhindert werden.
Wie der Schulverbandsvorsitzende Waldemar Brohm bei der jüngsten Verbandssitzung mitteilte, hatte er für den ursprünglichen Blog-Bericht versehentlich eine Null zuviel angehängt, sodass aus den 100.000 Euro versehentlich 1 Million wurde. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. In die Generalsanierung sind alle vier Gemeinden des Schulverbands involviert: Margetshöchheim, Erlabrunn, Leinach und Zell. Vorsitzender des Schulverbands ist Margetshöchheims Bürgermeister Waldemar Brohm. Wie Brohm berichtet, herrsche in Bezug auf die Sanierungsmaßnahmen bereits eine angespannte Situation, weil nicht auf alle Gewerke Angebote eingingen. "Den Umzug des Verwaltungstrakts wollte überhaupt keine Firma machen, das muss jetzt der Bauhof erledigen", erklärt er. Auch andere Gewerke seien betroffen. Um weitere Zeitverzögerungen zu verhindern, hat der Schulverband deshalb in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass der Vorsitzende künftig Aufträge bis 100.000 Euro selbst vergeben darf. Übersteigt eine Angebot diese Summe, muss der stellvertretende Vorsitzende - aktuell Erlabrunns Bürgermeister Thomas Benkert - zustimmen. Dabei werden die Verbandsräte grundsätzlich per Rundlauf informiert. In den zuständigen Gremien wird dann eine Nachgenehmigung eingeholt. Generell ist es so, dass der Schulverband alle Leistungen öffentlich ausschreiben muss - je nach Art beschränkt, bundesweit oder europaweit. Dann wird normalerweise die "Bietervergabeliste" vom zuständigen Gremium geprüft (bei Summen bis 25.000 Euro vom Bauausschuss, ansonsten vom Gemeinderat). Am Ende muss der wirtschaftlichste Bieter genommen werden.
Durch die Entscheidung des Schulverbands, dem Vorsitzenden die Vergabe zu übertragen, wird quasi der formale Schritt "Prüfung der Bietervergabeliste" übersprungen und ans Ende des Prozesses gestellt. Dass sowieso der wirtschaftlichste Bieter genommen werden muss, ändert sich nicht. Somit gehen die Ausschreibungen deutlich schneller, weil nicht erst die 1x monatlich stattfindenen Schulverbandssitzungen und die monatlichen Bauausschuss- oder Gemeinderatssitzungen abgewartet werden müssen. Die Prüfung der Bietervergabeliste erfolgt im Nachhinein.