Jahrzehntelang sammelten die Sportgemeinschaft und bis letztes Jahr die KJG im Wechsel Altpapier in Margetshöchheim und finanzierten aus dem Erlös ihre Jugendarbeit. Im September ging diese Ära nun zu Ende, weil die BürgerInnen nicht mehr genug Papier bereitstellten. Die Vereine mussten neue Finanzierungsquellen finden.
Über Jahrzehnte haben die SGM und die KJG mehrmals im Jahr die Papierabfälle der MargetshöchheimerInnen eingesammelt und das Altpapier an ein regionales Entsorgungsunternehmen verkauft. Die Container wurden von der Gemeinde bestellt, sodass den Vereinen dadurch keine Kosten entstanden, und alle HelferInnen fuhren und sammelten selbstverständlich ehrenamtlich. Der einzige Kostenpunkt für die Vereine war üblicherweise die Helferbrotzeit am Ende des Sammlungstags. Kamen zwei bis drei Container Altpapier zusammen, konnten die Vereine durchschnittlich einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Betrag einnehmen; die Erlöse wurden stets für die Jugendarbeit verwendet.
Zur Corona-Zeit gingen die bereitgestellten Altpapiermengen der BürgerInnen aber so drastisch zurück, dass sich der Aufwand kaum noch lohnte. Die KJG stieg deshalb schon 2022 aus der Sammlung aus. "Wir kommen mit den Einnahmen aus anderen Quellen wie dem Kinderfasching oder unserem Altkleidercontainer am Neuen Friedhof aus", berichtet Lukas Götz vom Jugendkonvent und fügt hinzu, dass man sich auch "kräftemäßig" entscheiden musste. Die Sportgemeinschaft hielt zwar noch ein Jahr länger durch als die KJG, doch diesen Herbst hängte auch sie die Altpaiersammlung endgültig an den Nagel. "Früher kamen mindestens zwei, manchmal drei Container Altpapier zusammen; zuletzt waren es höchstens noch eineinhalb", erklärt SGM-Vorstand Simon Haupt. Darüber hinaus hingen die Erlöse vom aktuellen Marktpreis für Altpapier und der gesammelten Rohstoffmenge ab. Haupts Fazit: "Die Altpapiersammlung lohnte sich einfach nicht mehr". Um weiterhin Gelder für ihre Jugendarbeit zu generieren, hat die SGM bereits eine neue Einnahmequelle aufgetan - die Sportgemeinschaft kooperiert fortan bei den Prunksitzungen.